30 Jahre "Go Trabi Go"! Was aus den Filmstars wurde
Dresden - Vor 30 Jahren begann eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: Der erste Nachwende-Kinofilm "Go Trabi Go" feierte am 17. Januar 1991 Premiere und machte über Nacht die Protagonisten zu bundesweiten Stars.
1,6 Millionen Menschen sahen den Film allein im Premierenjahr. Die turbulente Reise der Familie Struutz von Bitterfeld nach Neapel erobert bis heute die Herzen der Zuschauer - und begründete Schauspielkarrieren.
Die Rolle des Familienoberhaupts Udo Struutz war Wolfgang Stumph (74) wie auf den Leib geschrieben. Regisseur Peter Timm hatte den bis dato nicht so bekannten Kabarettisten Stumph bei einem Auftritt in München entdeckt.
Rund 40 Spielfilme, über 50 Folgen der TV-Serie "Salto Postale" und "Salto Kommunale" sowie 52 Stubbe-Krimis folgten. Stumph wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit fünf "Goldenen Hennen".
Auch für Claudia Schmutzler (54) war die Rolle der Tochter Jaqueline der Durchbruch. Keiner hat's gemerkt: Der Altersunterschied zwischen Claudia Schmutzler und ihrer Filmmutter Marie Gruber betrug nur elf Jahre.
Und was ist mit "Schorsch" passiert?
An den XXL-Erfolg von "Go Trabi Go" knüpfte Schmutzler mit der Sat.1-Serie "Für alle Fälle Stefanie" (1997-2004), 282 Folgen der "Soko Wismar" und der Telenovela "Rote Rosen" (2019/20) an.
Mit seiner Filmfrau Marie Gruber harmonierte Wolfgang Stumph so gut vor der Kamera, dass sie von 1995 bis 1997 auch seine Ehefrau in der Krimiserie "Stubbe - Von Fall zu Fall" spielte. 2018 verstarb Marie Gruber im Alter von 62 Jahren an Lungenkrebs.
Nicht zu vergessen der titelgebende Star des Films: der himmelblaue 601er-Trabi "Schorsch". Zwölf Rennpappen wurden für den Film von Monteur Hans-Jürgen Kuhn präpariert - u.a. mit speziellen Kamera-Aufhängungen, lenkbarer Hinterachse, verstärkter Radaufhängung und Rohrrahmen.
Ein Trabant befindet sich bis heute in Kuhns Besitz. Ein weiterer steht im Automuseum Nordsee in Norddeich.
Titelfoto: imago images/United Archives