Kompetenz aus der Lausitz: Baut Niesky jetzt wieder auf Holz?
Niesky/Dresden - Der Holzbau im großen Stil könnte in die Oberlausitz zurückkehren. Ein sächsischer Fachverein will die industrielle Fertigung von Holz-Bauten im Freistaat ansiedeln, Niesky gilt als Favorit.
Die "Holzbau Kompetenz Sachsen GmbH" gründete sich Anfang des Jahres unter dem Dach des Regionalministeriums, sie fördert den Einsatz von Holz im Bauwesen.
Das Unternehmen will den Boden ebnen für Holzbau-Firmen, schlägt Niesky und den Südraum von Leipzig als Orte vor. Noch fehlen aber Investoren.
"Es geht verstärkt darum, große Gebäude mit Holz zu bauen, etwa Schulen, Mehrfamilienhäuser und Verwaltungsbauten", sagt Geschäftsführer Sören Glöckner. Nur ein Prozent der größeren sächsischen Gebäude ist laut Glöckner aus Holz.
Aber die sächsische Bauordnung ermöglicht es seit diesem Jahr, Gebäude aus Holz bis zu einer Höhe von 22 Metern zu errichten.
Warum gerade Niesky? "Der Standort ist aufgrund seiner Tradition sehr geeignet", sagt Glöckner. Dort baute die "Christoph & Unmack AG" ab 1882 Wohnhäuser, Turnhallen und Kirchen aus Holz.
In dem Unternehmen arbeitete der bedeutende Architekt Konrad Wachsmann (1901-1980). In der NS-Zeit musste er wegen seiner jüdischen Abstammung in die USA fliehen.
Das Unternehmen baute Baracken für Konzentrationslager, 1945 endete seine Geschichte in Niesky.
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert