Köpping will Krankenhäuser in Sachsen besser für die Zukunft rüsten
Dresden - Sachsen möchte seine Krankenhäuser besser für die Zukunft rüsten.
Man wolle die stationäre Versorgung weiterentwickeln und modernisieren, kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping (62, SPD) am Donnerstag nach Abschluss einer "Zukunftswerkstatt" zur künftigen Krankenhauslandschaft an.
An sechs Online-Workshops hatten Vertreter der Krankenhausgesellschaft, den Krankenkassen, der Landesärztekammer sowie der Kassenärztlichen Vereinigung mit diversen Akteuren diskutiert.
Das sächsische Krankenhausgesetz ist seit 1993 in Kraft und soll mit Blick auf künftige Bedürfnisse novelliert werden.
"Allen Beteiligten wurde vor Augen geführt, dass es ein 'Weiter so' nicht geben kann. Wir müssen uns auf die demografische Entwicklung einstellen", erklärte Köpping.
Es sei auch deutlich geworden, dass die allgemeine Forderung nach mehr Personal oder mehr Geld nicht die alleinige Lösung sein kann, da auch in diesen Punkten das demografische Potenzial begrenzt ist.
Nach Angaben des Ministeriums verfügt Sachsen über 78 Krankenhäuser mit rund 25.000 Betten (Stand: 2018). Jährlich werden demnach im Freistaat rund eine Million Fälle stationär behandelt. In den vergangenen 25 Jahren seien rund 5,7 Milliarden Euro in Krankenhäuser investiert worden.
Ministerin nimmt Verbraucherschutz für Senioren ins Visier
Und noch ein weiteres Thema will Köpping angehen: Ältere Menschen brauchen nach ihrer Ansicht im digitalen Zeitalter einen besseren Verbraucherschutz.
"Die Nutzung digitaler Medien ist herausfordernd - besonders für die ältere Generation, aber sie bietet doch so unendlich viele Möglichkeiten, den Alltag zu erleichtern und zu verbessern, sodass jede und jeder einen Zugang dazu haben sollte", so die Ministerin.
Man brauche passende Angebote für Seniorinnen und Senioren und müsse sie immer weiterentwickeln. Mit dem Thema habe sich auch die Konferenz der Verbraucherschutzminister befasst. Sie habe dem Bund eine kostenlose und niedrigschwellige Informationsstelle für alle Fragen zu Verbraucherthemen vorgeschlagen.
Köppings Ministerium erinnerte an die Situation Betroffener in der Corona-Pandemie. Sie hätten Kontakte reduzieren oder ganz aussetzen müssen.
"Neben dem Telefon stand ihnen mitunter nur die Möglichkeit der Kommunikation über digitale Wege, zum Beispiel per Videochat zur Verfügung. Dieses Szenario hat uns allen deutlich vor Augen geführt, wie bedeutsam der Umgang mit digitalen Medien für die Kontaktpflege, die Teilhabe und letztlich auch für die Lebensqualität ist - gerade für die Älteren", hieß es.
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