Keine Sozialwohnungen am Alten Leipziger Bahnhof!
Dresden: Am Alten Leipziger Bahnhof in Dresden soll ein klimaneutraler Stadtteil entstehen. Der Siegerentwurf wurde bereits gekürt. Welche Rolle das Rathaus bei der Entwicklung des Gebietes in der Neustadt spielt, war am Freitag Thema im Stadtrat.
Bislang gehört das 27 Hektar große Areal zwölf verschiedenen Eigentümern. Ein von der SPD eingebrachter Antrag sollte OB Dirk Hilbert (52, FDP) beauftragen, mit den Flächeneigentümern in Gespräche zu treten.
Die Idee: Die Stadt kauft Grundstücke, um dort etwa Sozialwohnungen für die WiD, öffentliche Aufenthaltsplätze oder Flächen für Baugemeinschaften zu ermöglichen.
"Es geht darum, die aktive Rolle der Stadt in diesem Prozess zu bejahen. Auch und gerade im Sinne der Stadtentwicklung", sagte Stadtrat Stefan Engel (31, SPD).
Unterstützung erhielt er von Marion Kempe (57) vom Bauforum Dresden. "Nur wer Flächen hat, ist auch ein Player." Alles andere sei Moderation, stellte sie klar.
Sie machte auch auf die drastische Preisentwicklung in der nahegelegenen HafenCity aufmerksam (Kaufpreise von mehr als 6000 Euro/Quadratmeter).
Freie Wähler legen Widerspruch ein
Widerspruch kam von den Freien Wählern. Stadtrat Torsten Nitzsche (48): "Wir denken, dass die Steuergelder derzeit sinnvoller verwendet werden können." CDU und AfD machten zudem auf die angespannte Haushaltslage aufmerksam. Es sei spekulativ, dort Grundstücke zu kaufen.
Am Ende wurde das Ansinnen der SPD mit einer Stimme Mehrheit von den Mitte-Rechts-Fraktionen abgelehnt.
Titelfoto: Thomas Türpe (2)