Keiner will es haben: Ringen um das Dresdner Zollamt geht weiter
Dresden - Wohin mit dem Zollamt? Dass es am jetzigen Standort an der Stauffenbergallee nicht bleiben kann, wurde am Mittwoch im Dresdner Bauausschuss erneut deutlich. Dort schilderten eine verärgerte Anwohnerin und der Leiter des Zollamts Franz Horak (60) die seit Jahren andauernden Probleme.
Es geht um die vielen 40-Tonner, die den Zoll anfahren und dabei für Stauchaos, Lärm und Dreck sorgen. Entsprechend einhellig war die Meinung, dass sich etwas ändern muss.
Der Vorschlag des Rathauses, das Zollamt an die Washingtonstraße in Kaditz unweit der Autobahn zu verlegen, wurde dennoch nicht beschlossen.
Bei vielen Ausschussmitgliedern ist die Sorge groß, dass man das Problem damit nur in einen anderen Stadtteil verschiebt. "In der Diagnose sind wir uns einig, in der Therapie nicht", sagt Linken-Stadtrat Tilo Wirtz (54).
Am Ende entschied sich das Gremium einstimmig für eine Vertagung und gab der Verwaltung eine ganze Reihe an Aufgaben mit.
So soll unter anderem eine Verkehrsuntersuchung in Kaditz erfolgen, die Betroffenheit der Anwohner an beiden Standorten untersucht werden sowie Ordnungsamt und Polizei dazu aufgefordert werden, Verkehrsverstöße durch die Brummi-Fahrer zu ahnden. Das passiert bislang nämlich kaum. O-Ton Rathaus: "Einen 40-Tonner kann man nicht abschleppen."
Baubürgermeister Stephan Kühn (42, Grüne) schätzt, dass die Abarbeitung der Aufgaben wohl ein halbes Jahr dauern wird.
Titelfoto: Eric Münch und Steffen Füssel