Jetzt wird's teuer! Dresdner Rathaus kassiert nach der OB-Wahl Plakatsünder ab
Dresden - Die einstigen Dresdner OB-Kandidaten bekommen in diesen Tagen Post von der Stadtverwaltung, und zwar keine erfreuliche. Weil ihre Konterfeis und Politbotschaften zu lange das Stadtbild prägten, werden sie zur Kasse gebeten.
Am 17. Juli lief die satzungsgemäße Frist aus. Bis dahin mussten alle Wahlplakate verschwunden sein. Ab dem darauffolgenden Tag begaben sich Stadtmitarbeiter ausgestattet mit Hubsteigern und Schneidwerkzeug in die Spur, um im Straßenbild verbliebene Werbebotschaften abzuhängen.
Besonders für die Linkspartei könnte das ein teurer Spaß werden. Bis dato wurden 64 Werbeträger mit dem Konterfei von Hilbert-Herausforderer André Schollbach (44) von den Laternen gezwackt.
Auf Rang zwei landete mit 58 Plakaten - und das kommt nun doch etwas überraschend - das im Sommer frisch wiedergewählte Stadtoberhaupt: Dirk Hilbert (51, FDP) höchstpersönlich.
Und das, obwohl sein Sprecher Henry Buschmann damals erklärte, dass noch vor Fristablauf alle der rund 8000 aufgehängten Plakate verschwunden sein sollen.
Immerhin wurde dafür ein professioneller Dienstleister eingespannt. Offenbar hat dann doch nicht alles wie geplant geklappt.
Plakat-Strafzahlungen bringen Dresden knapp 2000 Euro ein
Den dritten Platz belegte die SPD, deren Botschaften in 30 Fällen entfernt wurden. Dahinter folgten die Bündnisgrünen (28), die AfD und Einzelbewerber Sascha Wolff mit jeweils 14 Plakaten, die "Die Partei" (10), Einzelbewerber Marcus Fuchs (9) sowie die CDU mit zwei Werbeträgern.
Doch damit ist das Ende der Fahnenstange offenbar noch nicht erreicht. "Es gehen vereinzelt immer noch Hinweise zu hängenden Wahlplakaten ein", erklärte die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer (57).
Jede Plakatsünde wird mit bis zu 9,50 Euro geahndet. Unterm Strich kann die Stadt mit einer Gesamteinnahme von rund 2000 Euro rechnen.
Titelfoto: Thomas Türpe und privat