Schwarzbau! Riesenstreit um Leubener Wasserski-Anlage
Dresden - Seit Jahren ist die Wasserski-Anlage in Leuben eines der beliebtesten Freizeitangebote im Stadtteil. Doch interne Rathaus-Dokumente belegen, dass hinter den Kulissen erbittert um Baugenehmigungen und Abriss-Anordnungen gekämpft wird.
Aus Sicht der Stadt ist die Anlage ein Schwarzbau.
Konkret zählt Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (53, Grüne) in einer Stellungnahme den Betreiber hart an. So sei zwar die Seilbahnanlage genehmigt, jedoch nicht der Servicebereich (Kiosk, Strandcafé).
Zuletzt wurde demnach 2011 eine nachträgliche Baugenehmigung abgelehnt. Ein Widerspruch dagegen wurde durch die Landesdirektion abgeschmettert. Aktuell streiten sich Stadt und Betreiber vor Gericht.
Frau Jähnigen: "Seit Inbetriebnahme der Anlage ist diese rechtswidrig. Ein konsequentes Einschreiten mittels Nutzungsuntersagung oder Beseitigungsanordnung scheiterte regelmäßig an der politischen Einflussnahme."
Auch jetzt geben sich Stadträte kämpferisch. "Die Anlage ist Bestandteil des sportlichen Lebens der Dresdner, es wertet Leuben auf. Der Betreiber kümmert sich extrem, er ist die gute Seele vor Ort", so der Sportexperte der Freien Wähler, Jens Genschmar (50, parteilos).
Seit Jahren kämpft zudem Kristin Sturm (33, SPD) um den Kiessee. "Was die Verwaltung macht, ist eine Schweinerei. Es ist kein Wunder, dass die Bürger unzufrieden sind. Wir werden eine Lösung finden."
Betreiber Martin Riedel (47): "Wir waren mit der Stadt jahrelang in guten Gesprächen. Unsere Pläne sollten in einem Bebauungsplan abgesichert werden. Der kam jedoch aufgrund einer anderen Klage, welche der Stadt Fehler im Verfahren nachwies, nie zustande. Seither sitzen wir zwischen den Stühlen. Um uns kämpfen die Ämter lieber untereinander, als mit uns eine Lösung zu finden."
Konkret sei der Betrieb der Anlage aber nicht gefährdet. Das Gerichtsverfahren läuft in erster Instanz. Riedel hofft auf eine Einigung.