Immer mehr Impfdurchbrüche! Jeder achte Corona-Infizierte in Sachsen ist doppelt geimpft
Dresden - Mit einer massiven Impfkampagne und immer schärferen Zugangsregeln für Gastronomie, Freizeit und Kultur will Sachsens Regierung die bei 53 Prozent stagnierende Impfquote erhöhen. Doch die aktuellen Corona-Schutzimpfungen sind kein Garant dafür, nicht an Covid-19 zu erkranken. Jede achte erfasste Corona-Infektion im Freistaat ist ein sogenannter Impfdurchbruch.
In den Monaten August und September wurden Stand 17. September in Sachsen 6913 Personen PCR-positiv auf Sars-Cov-2 getestet. Wie das Sozialministerium auf Anfrage von TAG24 erklärte, waren 855 der infizierten Männer und Frauen bereits vollständig geimpft.
Das entspricht einer aktuellen Durchbruchsquote von 12,37 Prozent. Heißt: Jeder achte Corona-Infizierte wurde trotz vollständiger Immunisierung PCR-positiv getestet.
Im selben Zeitraum mussten 267 der Infizierten aufgrund heftiger Symptome in Krankenhäuser aufgenommen werden. Laut Ministerium waren davon 31 Patienten vollständig geimpft (11,61 Prozent).
Intensivmedizinisch mussten 21 Personen betreut werden. Keine davon sei vollständig geimpft gewesen, so die Auskunft.
Zahlen weit unter ,kritischem Belastungswert'
Allerdings: In der offiziellen Statistik werden auch doppelt geimpfte Menschen bis zu 14 Tage nach der letzten Dosis noch als "Ungeimpfte" aufgeführt. Ein vollständiger Impfschutz sei definitionsgemäß erst 14 Tage nach der zweiten Impfung aufgebaut, erklärte eine Ministeriumssprecherin. Eine Ausnahme bilde der Impfstoff Janssen von Johnson & Johnson, dessen vollständiger Schutz zwei Wochen nach der Erstimpfung aufgebaut sei.
Freitag gab das Sozialministerium den sächsischen Inzidenzwert mit 37,9 an. In den Krankenhäusern des Freistaats sind aktuell 94 Betten mit Corona-Patienten belegt, davon liegen 33 auf der Intensivstation.
Die Zahlen liegen mithin weit unter dem von der Landespolitik gesetzten "kritischen Belastungswert" von 1300 gefüllten Covid-Betten und 420 belegten ITS-Plätzen.
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