Im Schatten von Macron: Was Steinmeier auf der Bühne sagte
Dresden - Der Besuch von Emmanuel Macron (46) in Dresden überstrahlte am Montag einfach alles. Auch die kurze Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68, SPD), der ebenfalls vor der Frauenkirche auf der Bühne stand. Dabei sind auch seine Aussagen durchaus lesenswert. Eine Zusammenfassung.
Es war eine ganz andere Rolle, die Steinmeier an diesem Montag vor der Frauenkirche hatte. War er nach der kurzfristigen Absage von Macron im vergangenen Jahr noch "Stargast" in Dresden, sollte er dieses Mal dem französischen Präsidenten lediglich die Bühne bereiten und dann recht schnell wieder im Publikum Platz nehmen.
Doch die Worte des Bundespräsidenten wurden zu einem eigenen kleinen Appell. "Europa ist nicht aus Zweifeln und Ängstlichkeit entstanden, Europa ist das Ergebnis von Mut und Zuversicht; und die müssen wir auch jetzt zeigen", sagte er in Richtung der Tausenden auf dem Neumarkt und meinte damit natürlich die anstehende Europawahl am 9. Juni.
Generationen von Europäern hätten daran gearbeitet, "dass dieser Kontinent ein Kontinent von Freiheit und Demokratie wird. Es liegt an uns, diese Arbeit fortzusetzen".
Für Macron fand Steinmeier dann die staatsmännisch lobenden Worte. Er könne sich keinen besseren Fürsprecher Europas vorstellen, so der Bundespräsident.
Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer war auf dem Neumarkt dabei
Neben Steinmeier und Macron kam auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) vor der Frauenkirche zu Wort. Der wandte sich direkt an die vielen jungen Menschen, die an diesem Tag in Dresden dabei waren und die er als das Beste in Sachsen bezeichnete.
"Ihr seid die Generation, die beweisen muss, dass man keine schrecklichen Erfahrungen braucht, um für Frieden zu handeln, für Demokratie und Europa einzutreten, sondern wisst es, lebt es, gestaltet es", so Kretschmer.
"Europa, das ist unsere Zukunft. Aber ob wir das halten und hinbekommen, das liegt an Euch, an uns."
Titelfoto: AFP/Ludovic Marin