Hobbyfotograf am Berzdorfer See brutal ausgeraubt
Görlitz - Bewaffneter Überfall am Berzdorfer See. Laut Anklage war Sebastian L. (24) einer der Täter, die in Hagenwerder einen Hobby-Fotografen (74) ausraubten. Nun begann der Prozess am Landgericht Görlitz. Sebastian bestreitet zwar, soll aber im Knast mit der Tat geprahlt haben.
Im Mai 2019 lichtete der Fotograf gerade den alten Hochbunker ab, als plötzlich zwei Räuber seine Ausrüstung (Wert: 30.000 Euro) forderten.
Einer der Täter zog gar eine Waffe, ballerte in den Boden. Das Opfer übergab Technik und Handy. Mit der Beute flohen die Räuber im Volvo 960 Kombi.
Monatelang fahndete die Polizei, setzte 5000 Euro Belohnung aus, schaltete "Kripo Live" und "XY ungelöst" ein.
Als die Sendungen ausgestrahlt wurden, saß Sebastian, wegen Beschaffungskriminalität verknackt, gerade ein.
Sein Phantombild sei "gut getroffen", soll er einem Mit-Knacki gesagt haben. Im Prozess bestritt Sebastian: "Mit dem Raub habe ich nichts zu tun."
Der Richter hakte nach.
Der mutmaßliche Täter gestand bereits andere Diebstähle
Besagter Mit-Knacki behauptet auch, nach der Tat einen Teil der Beute bei Sebastian in der Wohnung gesehen zu haben. Der wohnte damals noch bei seiner Mutter und ist überzeugt: "Solche Verbrecher wie er (der Zeuge, A. d. Red.) wären bei Mutti nie in die Wohnung gekommen."
Allerdings gestand Sebastian zahlreiche andere Diebstähle.
Demnach klaute er in Lohsa, Wittichenau und Hoyerswerda wie ein Rabe, schlief dann aber vor Erschöpfung in einem Bauwagen samt Beute ein.
Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Fotomontage: LausitzNews.de/Jens Kaczmarek//LausitzNews.de/Jens Kaczmarek