Hilfsgüter ins Krisengebiet: "Classic Brass" machten Grenzerfahrungen
Von Thomas Gillmeister
Dresden - Jürgen Gröblehner (59) ist seit vielen Jahren erfolgreich mit seinem Bläserquintett "Classic Brass" unterwegs. Im Angesicht des Krieges in der Ukraine lenkte der gebürtige Dresdner nun zweimal den Tourbus an die ungarisch-ukrainische Grenze, um dort Hilfsmittel für ankommende Flüchtlinge zu spenden.
Seine Mission ist die Musik. "Aber ohne Menschlichkeit kann ich nicht spielen", bringt es Jürgen Gröblehner auf den Punkt. Deshalb überlegte er sich zusammen mit seinem Bläserquintett, wie man helfen kann. Der erste Trompeter Zoltán Nagy stammt aus einer kleinen Gemeinde an der ungarisch-ukrainischen Grenze.
Genau dort sind die Musiker nun aktiv. Sie sammelten in Deutschland monatelang Hilfsgüter und Spenden. Mit drei Tonnen im Gepäck brachen Jürgen und Zoltán schließlich in den über 1000 Kilometer entfernten Grenzort Beregsurány auf.
Die Musiker spendeten u. a. Lebensmittel, warme Kleidung und Schlafsäcke. "Den traumatisierten Kindern schenkten wir Schokoladenosterhasen", erzählt der siebenfache Vater Jürgen.
Sogar das ungarische Fernsehen berichtete über die Hilfsaktion von "Classic Brass" um den rührigen Sachsen Jürgen Gröblehner. Er gründete 2009 das Ensemble, das seitdem einen klingenden Namen in der Blechbläser-Kammermusik-Szene hat. "Wir hoffen, dass wir auch einmal in einer friedlichen Ukraine spielen können", sagt Jürgen Gröblehner.
Anfang Mai startet er mit seinen Musikern zu einer dritten Mission Menschlichkeit, um im Krisengebiet zu helfen.
Tipp: Am 28. April spielt "Classic Brass" in Großschönau und am 29. April in Possendorf. Mehr Infos unter: www.classicbrass.de
Titelfoto: Kerstin Dölitzsch