Heizkosten zu teuer! Dresdner Zoo macht Terrarium dicht

Dresden - Das Terrarium im Dresdner Zoo schließt. Der Grund: Die Energiekosten sind zu hoch geworden. Reptilienfans haben nur noch bis Ende des Monats Gelegenheit, Natter und Co. in dem ältesten für Besucher begehbaren Haus des Tierparks zu erleben.

Nur noch wenige Tage ist das Terrarium geöffnet: Das Tierhaus von 1961 ist baufällig und ein Energiefresser.
Nur noch wenige Tage ist das Terrarium geöffnet: Das Tierhaus von 1961 ist baufällig und ein Energiefresser.  © Montage: Eric Münch

Vorerst ziehen die tierischen Bewohner hinter die Kulissen, doch ein großer Teil verlässt den Zoo für immer.

Eigentlich sollten die Terrariumsbewohner erst mit Fertigstellung des neuen Orang-Utan-Hauses in etwa einem Jahr dorthin umziehen. Doch die Heizkosten laufen in dem baufälligen 430 Quadratmeter-Tierhaus von 1961 aus dem Ruder. Der Zoo zog die Reißleine.

"Die Entscheidung fiel im Sommer", so Zoosprecher Thomas Brockmann. Das Terrarium muss permanent auf 25 bis 28 Grad geheizt werden und auch nachts wird die Temperatur nicht abgesenkt. Die Reptilien aus Südostasien brauchen es warm. Dazu kommen Wärmestrahler und UV-Lampen. "In dem schlecht isolierten Gebäude geht sehr viel Wärme verloren", so Brockmann.

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Australienkrokodile, Laubfrösche, die falschen Chamäleons und das Buschkrokodil ziehen erst einmal in verschiedene Räume hinter die Kulissen. Die Netzpython ist bereits im "Exil".

Sie wird auch im Orang-Utan-Haus wiederzusehen sein. Wasserschildkröten, die Baumpython sowie andere Reptilien und Fische werden an Zoos und private Halter abgegeben. Die Kragenechsen oder der Zipfelkrötenfrosch sind bereits weg.

Nur noch drei Terrarien finden im Orang-Utan-Haus Platz

Zoo-Chef Karl-Heinz Ukena (51) arbeitet an Energiesparplänen, während sich die Besucher von ihren Lieblingen verabschieden.
Zoo-Chef Karl-Heinz Ukena (51) arbeitet an Energiesparplänen, während sich die Besucher von ihren Lieblingen verabschieden.  © Montage: Eric Münch

"Wir verkleinern uns", so Brockmann, der betont, dass es auch eine Geldfrage ist. Im Orang-Utan-Haus werden in drei Terrarien nur noch vier bis sechs Arten für den Besucher zu sehen sein. Es wird "kein gleichwertiger Ort" sein.

Im Zoo soll noch mehr Energie gespart werden. "Wir werden noch im Herbst ein Energie-Audit mit externen Beratern für den Zoo anfertigen lassen", so Zoo-Chef Karl-Heinz Ukena (51).

Dort soll unter anderem geprüft werden, wo und wie Solarenergie zum Einsatz kommen könnte.

Titelfoto: Montage: Eric Münch

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