Grundstein fürs neue Rathaus - in LEGO ist es schon fertig
Dresden - Um 11 Uhr wird am heutigen Samstag offiziell der Grundstein für das Neue Verwaltungszentrum am Ferdinandplatz gelegt.
Dabei sind von 10 bis 16 Uhr auch die Dresdner eingeladen, sich vor Ort über das Bauvorhaben und die Arbeit der Stadtverwaltung zu informieren. Wer sich einen Eindruck verschaffen will, wie der 140-Millionen-Euro-Bau einmal aussehen wird, sollte jedoch in die 5. Etage der benachbarten Galeria Dresden (ehem. Karstadt) gehen.
Dort wurde am Freitag nicht nur ein Info-Punkt mit dem laut OB Dirk Hilbert (50, FDP) "besten Blick" auf die Baustelle eröffnet, sondern auch ein maßstabsgetreues Modell aus LEGO präsentiert.
Gebaut hat es Maik Schenker (59). Der ist eigentlich Dozent an der Berufsakademie Glauchau, doch sein Herz schlägt seit über 30 Jahren für die kleinen Plaste-Bausteine. Aus denen hat er gemeinsam mit seiner Familie schon viele bekannte Bauwerke nachgebaut, unter anderem den Berliner Fernsehturm.
Nachdem die Stadt im Oktober bei ihm angefragt hat, hat sich Schenker mit dem Architektenentwurf hingesetzt und versucht, diesen in Lego-Maßstab umzurechnen. "Das ist nicht so einfach. Wir LEGO-Bauer denken eigentlich in Noppen", erzählt er.
Vier Monate habe dann die Suche und Beschaffung der passenden Steine gedauert. Von denen hat er ungefähr 35.000 Stück gebraucht. In grob geschätzt 400 Stunden hat er daraus im heimischen Wohnzimmer das Modell gebaut. Für die Werkstatt auf dem Dachboden war es mit 1,80 Metern an der längsten Stelle nämlich zu groß.
Lego-Rathaus kann bis zum Ende der Bauarbeiten in der Galeria Dresden bewundert werden
"Das waren viele Nachtschichten. Manchmal habe ich um 20 Uhr angefangen und dann im Radio die Ansage gehört, dass es 4 Uhr ist", sagt er. Schenkers bescheidenes Fazit nach der Fertigstellung: "Ganz gut getroffen."
Das Modell kann nun bis zum Ende der Bauarbeiten in der Galeria bewundert werden. Was danach damit passiert, ist noch offen. "Wir haben es erworben. Vielleicht zeigen wir es dann im fertigen Gebäude", sagt Stadtsprecher Kai Schulz (47).
Titelfoto: Thomas Türpe