Grünes Licht für Infineon: Europas größte Chip-Fabrik entsteht in Dresden
Dresden - Groß, größer, Infineon: Im Dresdner Norden entsteht derzeit Europas mächtigste Chip-Fabrik. 2026 soll hier die Produktion starten. Nun erhielt die Münchner Halbleiter-Schmiede (weltweit 59.000 Mitarbeiter) von der Landesdirektion Sachsen grünes Licht für den letzten Bauabschnitt.
Die Ausmaße des Projektes für die zukünftige "Smart Power Fab" sind gigantisch: Auf 30.000 Quadratmetern Fläche (mehr als vier Fußballfelder) arbeiten 800 Bauarbeiter. Rund um die Uhr, an sechs Tagen in der Woche. Wer das Gelände in kurzer Zeit überblicken möchte, nimmt am besten den Bus.
Infineon-Projektleiter Holger Hasse (53) ist stolz: "Wir liegen voll im Plan, sowohl bei der Zeit als auch den Kosten."
Der Aushub der Baugrube (bis 22 Meter tief) ist fertig, nun schreiten die Roh- und Hochbauarbeiten voran.
Drei Beton-Pumpen sind im Dauereinsatz, werden von zehn weithin sichtbaren Kränen (bis zu 80 Meter hoch) umrankt. Geliefertes Material wird sofort verbaut.
Infineon-Erweiterung: Alles läuft nach Plan
In den Nachbargebäuden läuft die Produktion unvermindert weiter.
Die bislang 3300 Infineon-Arbeiter haben aus den breiten Fenstern der Kantine beste Sicht auf das Geschehen. Fünf Milliarden Euro kostet die neue Fabrik, rund 1000 neue Arbeitsplätze kommen hinzu. In den Reinräumen des Giga-Anbaus entstehen dann Hochleistungs-Chips für die Autoindustrie und erneuerbare Energien.
Wie schon beim Spatenstich im vergangenen Jahr waren am Donnerstag auch Dresdens OB Dirk Hilbert (52, FDP) und Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) zugegen.
Dem MP wurde beim Blick auf die Baustelle fast ein bisschen schwindelig: "Ich bin beeindruckt, wie schnell sich die Kräne hier drehen."
Titelfoto: Montage: Eric Münch