Große Pläne im Großen Garten: Zerstörtes Kavaliershaus wird wieder aufgebaut
Dresden - Der Große Garten in Dresden wird sich verändern: Der Freistaat plant mehrere Bauprojekte, darunter den Neubau der Gartenmeisterei. Dafür soll auch ein Kavaliershaus wieder aufgebaut werden, das im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges zerstört worden war.
Schon Erich Kästner (1899 bis 1974) schwärmte einst vom Großen Garten mit dessen Kavaliershäusern: "In einem davon, dachte ich als junger Mann, würdest du fürs Leben gerne wohnen! [...] Morgens hätte ich im Palaiscafé gefrühstückt und die Schwäne gefüttert. Anschließend wäre ich durch die alten Alleen, den blühenden Rhododendronhain und rund um den Carolasee spaziert ...", schrieb der Dresdner Schriftsteller in seinen 1957 erschienen Erinnerungen an seine Heimatstadt.
Einst schmückten acht Kavaliershäuser (errichtet ab 1693 als Pavillonbauten mit Mansarddach) den Park. Sie waren noble Unterkünfte für adelige Gäste der legendären höfischen Lustbarkeiten in Zeiten des Barock.
Heute sind noch fünf erhalten, ein sechstes in ruinösem Zustand.
Einige waren 1945 zerstört oder schwer beschädigt worden, darunter auch Kavaliershaus H, das wegen Einsturzgefahr später abgerissen werden musste.
Bereits im 19. Jahrhundert waren die Kavaliershäuser umgebaut und als Wohnungen genutzt worden, ein berühmter Bewohner war der österreichische Maler Oskar Kokoschka (1886 bis 1980).
Auch heute sind noch zwei Kavaliershäuser vermietet. In einem weiteren war bis August das Jugend-Öko-Haus untergebracht, ab Januar soll es den Schlösserland-Eignern als Projekthaus dienen.
Die Kosten stehen noch nicht fest
Das neue Kavaliershaus H soll seinen Platz am historischen Standort an der Hauptallee in der Nähe des Staudengartens erhalten. "Mit dem Wiederaufbau werden denkmalpflegerische Ziele umgesetzt und die erforderlichen Nutzungsflächen der Gartenmeisterei gedeckt", sagt Alwin-Rainer Zipfl (48) vom zuständigen sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB).
Aktuell laufe die Entwurfs- und Genehmigungsplanung. Kosten- und Zeitplan stünden noch nicht fest.
Titelfoto: Montage: Deutsche Fotothek/Walter Möbius, Eric Münch