Ministerin Köpping ruft auf, Busse und Bahnen zu meiden
Dresden - Weil Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (62, SPD) eine "Dringliche Empfehlung" zur Vermeidung des Bus- und Bahnfahrens vorbereitet, gehen die Verkehrsunternehmen an die Decke.
Lars Seiffert, Betriebsvorstand der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), sagte, solche Aufrufe "ärgerten" ihn.
Die DVB hätten viel in Sicherheit und Hygiene investiert. Werden die Regeln eingehalten, sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) sicher.
Beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) hält man eine solche Empfehlung für "kontraproduktiv". Schließlich gebe es genügend Platz, weil trotz der Einschränkungen die Flotte wie gewohnt unterwegs sei.
"Sollen wir nur noch heiße Luft durchs Land fahren?", so ein Sprecher.
Der Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) wies darauf hin, dass die Auslastung momentan je nach Regionalunternehmen sowieso bereits zwischen 25 und 50 Prozent liegt.
Köpping will mit der Empfehlung die Auslastung des Öffentlichen Personennahverkehrs auf 25 bis 50 Prozent drücken: "Viele Bürger sehen, dass man in vielen Bereichen die Abstandsregeln hält, aber der ÖPNV eben so ein Bereich ist, wo das unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht möglich ist."
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