Geister und grüne Lichter: Wenn es auf Schloss Kuckuckstein spukt
Schloss Kuckukstein/Liebstadt - Merkwürdiges tut sich auf Schloss Kuckuckstein.
"Regelmäßig nachts halb eins höre ich im Kleinen Schlosshof klingendes Metall. Ganz so wie beim Fechten." Gabor Schuster (40) ist Koordinator auf dem Schloss und wohnt auch in dem jahrhundertealten Gemäuer.
Der studierte Buchhändler stammt aus Pirna, führt aber parallel zu seiner Tätigkeit noch eine Buchhandlung im österreichischen Salzburg.
Dass es auf "seinem" Schloss spukt, davon ist er felsenfest überzeugt. Nicht etwa, um mehr Touristen zu seinen Gruseltouren zu locken, sondern weil er Erlebnisse wie das oben beschriebene bereits mehrfach hatte. Und der nächtlich zu hörende Fechtkampf hat einst tatsächlich stattgefunden, so eine Überlieferung. Dabei duellierten sich zwei Ritter um die Gunst einer Maid, einer starb.
Heute sind an der Stelle des Kampfes Kerben im Steinboden.
Merkwürdiges tut sich auf Schloss Kuckuckstein
Während Schuster das erzählt, sitzen wir im kleinen Schlosscafé. Schlosskater Carlo streift um unsere Beine. Eine Frau vom Schlossförderverein hat sich hinzugesellt.
Sie deutet auf die Tischkerzen und erzählt ernst: "Bei einer Vereinsversammlung machten wir Scherze über einen früheren Schlossherren. Plötzlich sprang eine der Kerzen aus der Fassung. Die fiel nicht raus, die sprang!"
Dann berichten beide von grünen Lichterscheinungen, die regelmäßig im Dunkeln in der Luft stehen. Von einer Art Plasma-Bällen ist die Rede. Dass regelmäßig der Bewegungsmelder angeht, obwohl kein Mensch zu sehen ist, fällt angesichts solcher Erscheinungen kaum noch ins Gewicht.
Könnten das nicht auch Tiere, der Kater oder Fledermäuse sein? "Nein, der Bewegungsmelder ist auf Menschengröße eingestellt", schwört Schuster.
Auch Schlosskater Carlo kann die Gespenster nicht in Zaum halten
Dann führen er und seine Vereinsfreundin zu einer Tür im Hof. Das Holzbrett ist massiv und klemmt am Boden ein wenig. "Trotzdem schlug sie jüngst mit Wucht zu. Eigentlich unmöglich", so Schuster.
Gleiches im Rittersaal: "Ich hatte eine Führung mit Schülern. Obwohl kein Luftzug herrschte, knallte plötzlich die Tür zu, auf der anderen Seite öffnete sich langsam das Fenster."
Er demonstriert, dass das eigentlich nicht geht. So klemmt die Tür. Mindestens eine Schülerin war anschließend derart verängstigt, dass sie abbrechen musste. Schusters Pläne, im Schloss Übernachtungsmöglichkeiten für Schulklassen zu schaffen, dürften sich damit erledigt haben, raunt später die Dame vom Verein.
Vielleicht kann der neue Carlo die Gespenster im Zaum halten. Dachten sich einige vor Ort. Doch bereits wenige Tage nach seinem Einzug saß Carlo verletzt im Café: Ein Stück Unterkiefer fehlte plötzlich, er hinkt ...
Merkwürdiges tut sich auf Schloss Kuckuckstein.
Titelfoto: Montage: Norbert Neumann, 123rf