Gedenken an Bombardierung: Extremisten-Demos halten Einsatzkräfte auf Trab
Dresden - Das große Gedenken am 80. Jahrestag der Bombardierung Dresdens war auch ein Großeinsatztag für die Dresdner Polizei. Denn auch dieses Mal lockte er Neonazis und Rechtsextremisten ins Stadtzentrum, wieder regte sich dagegen Protest. Nicht immer blieb es friedlich.

Schon kurz nach Mitternacht wurde es laut: Am Bischofsplatz sammelten sich rund 20 Linksradikale, zogen gegen das Gedenken mit Pyrotechnik durch die Neustadt. Gegen eine Neubaufassade warfen sie Farbbeutel, in die Scheiben eines Kiosks aus dem AfD-Umfeld flogen Steine.
Als die Polizei eintraf, konnte sie niemanden mehr antreffen. Der Schaden wird auf 20.000 Euro geschätzt, die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs.
Den Tag über blieb es in der Innenstadt dann eher ruhig: Verschiedene Bürger, die CDU, aber auch die rechtsextreme AfD sowie die rechtsextremen "Jungen Nationalisten" legten Gedenkutensilien am Altmarkt ab.
Auch wurde an einer Betonbank das Gedicht "Mütter von Dresden" des NS-Dichters Heinrich Zillich angebracht.
Manch einer bekam wohl kalte Füße

Gegen Mittag bauten Neonazis am Dr.-Külz-Ring mehrere Bauzäune auf, an denen sie Banner aufhingen, die unter anderem die Geschichte ihrer Aufmärsche schilderten.
Gegen 16.30 Uhr brachte Neonazi Max Schreiber (37) eine Feuertonne aus Heidenau. Diese hatte vergangenes Jahr für einen Eklat auf dem Neumarkt gesorgt, war für dieses Jahr aber angezeigt. Die Polizei sprach einzelne Teilnehmer an, die gegen das Vermummungsverbot verstießen.
Bis zum späten Abend blieb die Lage ruhig. Die AfD sagte ihre geplante Kundgebung kurzfristig ab - nach eigenem Bekunden aus Sicherheitsgründen.
Auch die für den Abend angezeigte Demo des Ex-"Querdenken"-Kopfs Marcus Fuchs fand nicht statt. Im Winterwetter hatten die Teilnehmer vermutlich kalte Füße bekommen.
Titelfoto: Eric Hofmann