Für weniger Rad-Unfälle: Dresden richtet "Dooring-Zone" ein
Dresden - Was passiert denn da auf der Fritz-Reuter-Straße? "Doppelt hält besser", dachten sich vermutlich die Mitarbeiter des Straßen- und Tiefbauamtes - und brachten Strichlinien auf, die eine sogenannte "Dooring-Zone" ("Door", Englisch für: Tür) markieren.
Die Striche sollen Autofahrer auf die Fahrradspur neben ihren abgestellten Pkws hinweisen. Für Radfahrer sind sie ein Hinweis, genug Abstand zu den geparkten Fahrzeugen zu halten.
Erst im vergangenen Mai starb ein Radler (†54) an der Pestalozzistraße, weil er mit einer plötzlich geöffneten Autotür kollidierte. Eine Seniorin (†81) erfuhr in Trachau das gleiche Schicksal.
Die Polizei bestätigt die Gefahr durch sogenannte Dooring-Unfälle. 2021 registrierten die Beamten der Polizeidirektion Dresden im Zuständigkeitsbereich 39 Unfälle, 2022 waren es immerhin noch 31 Fälle zwischen Radfahrern und geöffneten Autotüren.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Dresden (ADFC) begrüßt deshalb die Einrichtung der Streifen. "Insbesondere nicht so versierte Radfahrer, die sonst aus Unsicherheit sehr nah an den Autos entlangfahren, werden jetzt mit Abstand an den Parkreihen vorbeigeführt. Eine gute Sache und ein Sicherheitsgewinn", erklärt ADFC-Geschäftsführer Edwin Seifert (50).
Neben der Fritz-Reuter-Straße plant die Stadt für dieses Jahr weitere Streifen auf der Freiberger sowie Rennplatz- und Winterbergstraße.
Titelfoto: Montage: Christian Juppe, imago/photothek