"Freie Sachsen": Ärger mit "Ordnern" auf dem Postplatz
Dresden - Derzeit buhlen nicht im Stadtrat vertretene Gruppen um Unterschriften: Nur wer genug davon sammelt, landet auch auf dem Wahlzettel. Allerdings kann für jede Partei nur in der Wahlbehörde auf der Theaterstraße unterschrieben werden.
Um es ihren Anhängern einfacher zu machen, haben die rechtsextremen "Freien Sachsen" bereits seit Tagen eine Kundgebung auf dem Postplatz in Dresden angezeigt. Sie bieten an, Sympathisanten direkt in die Behörde zu führen und dort bei der Unterschrift "zu helfen". Auch direkt am Bürgerbüro würden sie in erkennbaren Westen warten.
Genau solche durch Westen oder Ordner-Binden gekennzeichneten Rechtsextremisten wurden nun zum Ärgernis.
Die Bautzner Ex-Grünen-Stadträtin Annalena Schmidt (37) gab bei X (früher Twitter) an, bedrängt worden zu sein, da sie dort angeblich gefilmt habe: "Das habe ich nicht!"
Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen (58, Grüne) reagierte:
"In der Tat ist dieses Vorgehen der Rechtsextremen unzulässig und inakzeptabel. Nachdem mir das bekannt wurde, wurde die Wahlbehörde in Absprache mit dem OB angewiesen, das Hausrecht konsequent wahrzunehmen und Beeinflussung Dritter auszuschließen."
Zuletzt musste sogar die Polizei eingreifen: Ein Gegner (20) der "Freien Sachsen" protestierte gegen die Kundgebung. "Daran soll er mit einfacher körperlicher Gewalt gehindert worden sein", so Polizeisprecher Lukas Reumund (46). "Es gibt wechselseitige Anzeigen wegen Körperverletzung."
Titelfoto: Steffen Füssel (2)