Industriebrache in Flammen: Ehemaliges Konzentrationslager Flossenbürg soll gesichert werden

Dresden - Feuerwehreinsatz im Dresdner Südosten. In Großzschachwitz fing ein leerstehendes Industriegebäude Feuer. Nicht zum ersten Mal brannte es an dieser Adresse.

Die Flammen schlugen so hoch aus dem Gebäude, dass der Brand schon von großer Entfernung sichtbar war.
Die Flammen schlugen so hoch aus dem Gebäude, dass der Brand schon von großer Entfernung sichtbar war.  © Roland Halkasch

Die Einsatzkräfte bekamen schon von Weitem eine riesige Rauchsäule und meterhoch lodernde Flammen zu Gesicht, als sie gegen 1.15 Uhr in der Nacht zu Sonntag ausrückten.

In der Fritz-Schreiter-Straße, in unmittelbarer Nähe zum DB-Haltepunkt Zschachwitz, war aus bislang noch ungeklärter Ursache eine Brache in Brand geraten.

Wie die Feuerwehr Dresden mitteilte, stießen die Kameraden auf drei Gebäudeteile, wovon der mittlere Teil auf einer Fläche von etwa Tausend Quadratmetern vollkommen Feuer gefangen hatte. Aufgabe des Löschtrupps sei es gewesen, die Brandausbreitung auf die anderen Gebäudeteile zu verhindern.

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Mit zwei Drehleitern und fünf handgeführten Strahlrohren kämpften die Einsatzkräfte gegen die Flammen. Das Löschwasser musste über eine mehrere Hundert Meter lange Schlauchleitung von zwei Hydranten zum Einsatzort gepumpt werden.

Anwohner werden gebeten, Fenster und Türen zu schließen

Verbleibende Glutnester werden aus der Luft gelöscht. Bis dahin mussten allerdings erstmal das Großfeuer unter Kontrolle gebracht werden.
Verbleibende Glutnester werden aus der Luft gelöscht. Bis dahin mussten allerdings erstmal das Großfeuer unter Kontrolle gebracht werden.  © Roland Halkasch
Insgesamt 62 Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.
Insgesamt 62 Einsatzkräfte waren vor Ort, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.  © Roland Halkasch

Gegen fünf Uhr am Morgen teilte die Feuerwehr mit, dass der Brand größtenteils gelöscht sei. Noch vorhandenen Glutnestern ging es mithilfe einer Drehleiter aus der Luft an den Kragen. Verletzte gab es nicht.

Nach Tagesanbruch soll - so der Plan - eine Nachkontrolle durchgeführt werden. Die Polizei war vor Ort und hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Aufgrund von Einsturzgefahr konnte das Gebäude nicht betreten werden.

Anwohner wurden mittels Lautsprecherdurchsagen gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Lüftungs- und Klimaanlagen sollten am besten abgeschaltet werden. Messungen hätten aber ergeben, dass die übel riechenden Überbleibsel des Großbrandes nicht gesundheitsgefährdend sind.

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Mittlerweile kann aber wieder gelüftet werden. "Die Rauchentwicklung sowie Geruchsbelästigung bestehen nicht mehr", so Michael Klahre, Pressesprecher der Dresdner Feuerwehr.

Vor zwei Jahren brannte es an derselben Adresse

Ein Gedenkstein (rechts) erinnert heute an die Zwangsarbeiter, die in Sporbitz ihr Leben verloren.
Ein Gedenkstein (rechts) erinnert heute an die Zwangsarbeiter, die in Sporbitz ihr Leben verloren.  © Holm Helis

Vor fast genau zwei Jahren musste die Feuerwehr schon mal zur Fritz-Schreiter-Straße ausrücken. Damals, am 11. Februar 2022, brannte ebenfalls eine leerstehende Baracke. Dabei handelt es sich nicht um irgendein Gebäude, sondern um die ehemalige Außenstelle des Konzentrationslagers Flossenbürg.

Am Sonnabend machte die "Wahlplattform DissidentInnen" auf den Zustand des alten Zwangsarbeiterlagers am Stadtrand aufmerksam. Wenige Stunden später brannte es genau dort plötzlich.

"Das ist sehr traurig", sagt Beatrice Fischer (51), die sich für die Wahlplattform DissidentInnen mit Gedenkstätten auseinandersetzt. "Wir haben ein Interesse daran, dass dieser Ort als Gedenkort erhalten bleibt und entsprechend gesichert wird."

In dem Lager wurden ab 1944 teilweise bis zu 1000 Gefangene zur Produktion von Sturmgeschützen sowie Panzerteilen gezwungen.

Erstmeldung um 8.10 Uhr, zuletzt aktualisiert um 16.28 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Roland Halkasch

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