Hunderte Einsätze nach Unwetter: So viel Regen wie beim Jahrhunderthochwasser
Dresden - Die Feuerwehr Dresden war aufgrund des heftigen Unwetters am Sonntag zeitweise überlastet!
Kein Wunder! Lag die Niederschlagsmenge doch bei bis zu 100 Litern pro Quadratmetern, wie die Stadt Dresden am Montagabend resümierend mitteilt.
"Bereits im August 2002 gab es in Dresden derartig starke Regenfälle", bilanziert René Herold, Leiter des Umweltamts.
Insgesamt 300 Einsätze galt es für die Kameraden infolge von Starkregen und Gewitter abzuarbeiten, wie die Feuerwehr am Montagmorgen mitteilte. Luft zum Atmen blieb dabei kaum.
Als sich gegen Nachmittag der Himmel über der sächsischen Landeshauptstadt verdunkelte und unter anderem dafür sorgte, dass das Dresdner Stadtfest zeitweise unterbrochen werden musste, begann die Hektik für die Einsatzkräfte, die sich im Laufe des Abends noch verschlimmern sollte.
Nachdem sich die erste Unwetterfront beruhigt hatte, prasselte es gegen 21.30 Uhr erneut vom Himmel – und auf die Telefonleitung des Notrufs ein. So hatte die Feuerwehr zu dem Zeitpunkt bereits 140 Einsätze am Laufen, während 150 Notrufe noch gar nicht beantwortet werden konnten!
Nach und nach wurden die betroffenen Bürger zurückgerufen. In den meisten Fällen hatte sich die Menschen bereits selbst geholfen. Meistens ging es um überflutete Tiefgaragen oder vollgelaufene Keller. Oftmals war das Wasser beim Eintreffen der Feuerwehr bereits von selbst wieder abgelaufen.
Erst gegen 1 Uhr verzeichneten die Einsatzkräfte eine Entspannung der Lage.
Überflutete Keller, Sandsäcke und Schlauchboot: Feuerwehr im Dauereinsatz!
Bis dato gab es für die Kameraden alle Hand voll zu tun: Im Dresdner Rathaus am Dr.-Külz-Ring musste das überflutete Kellergeschoss von den Wassermengen befreit werden.
An Tschirnhausstraße, Dohnaer Straße und Lockwitztalstraße kämpfte man gegen treibende Schlammmassen, teilweise sogar mit Sandsäcken.
Während die Bahnunterführung an der Fritz-Schreiter-Straße einem reißenden Fluss glich, galt es dort mehrere Personen vom Bahnsteig zu retten – mit einem Schlauchboot!
Trotz stressiger Nacht blickt die Feuerwehr auf eine gute Bilanz zurück: Bei allen Einsätzen wurde lediglich eine Person leicht verletzt.
Wie hoch die Schäden der Unwetternacht sind, ist momentan noch nicht absehbar. Durch den Starkregen geschädigte Personen können der Stadt ihre Schäden "anonym innerhalb weniger Minuten melden".
Weitere Infos unter www.dresden.de/umfrage-starkregen.
Erstmeldung: 7.48 Uhr, zuletzt aktualisiert: 17.43 Uhr
Titelfoto: Robert Michael/dpa