Hochwasser wie 2002: So lief die große Katastrophen-Übung in Dresden

Dresden - Am Samstagnachmittag ging eine groß angelegte Katastrophenschutzübung in Dresden zu Ende. Die Feuerwehr zieht insgesamt ein positives Fazit, an einigen Stellschrauben muss im Ernstfall allerdings noch gedreht werden.

Die Einsatzkräfte probten unter anderem die Wasserrettung.
Die Einsatzkräfte probten unter anderem die Wasserrettung.  © Screenshot/Instagram/@feuerwehr_dresden

Ab 8 Uhr stand Dresden unter Wasser - zumindest in der Fiktion. Ganze 482 Rettungskräfte waren im Zuge der Übung bis circa 16 Uhr im Einsatz und kämpften an verschiedenen Schauplätzen gegen ein Hochwasser an der Weißeritz, wie Michael Klahre, Pressesprecher der Feuerwehr Dresden, gegenüber TAG24 am Abend erklärte.

"Wir sind grundsätzlich zufrieden", so die positive Bilanz. In den Bereichen Planung und Kommunikation habe man im Zuge des geprobten Szenarios jedoch noch einige "Schwachstellen" erkannt. Diese sollen nun ausgewertet und behoben werden.

Ohne die erkannten Makel näher zu benennen, führte der Feuerwehr-Sprecher aus, dass einige davon schlichtweg der "Übungs-Künstlichkeit", also der Mischung aus fiktivem Szenario und realem Einsatzgeschehen, geschuldet seien.

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Übungen sind bekanntermaßen da, um aus ihnen zu lernen und dazu hatten die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, DLRG, DRK, Malteser, Johanniter, Städtischem Klinikum, Wasserwacht und Drohnenstaffel über den Tag definitiv genügend Möglichkeiten.

Insgesamt probten 480 Einsatzkräfte den Ernstfall.
Insgesamt probten 480 Einsatzkräfte den Ernstfall.  © Screenshot/Instagram/@feuerwehr_dresden

Unter diesen Voraussetzungen wurde in Dresden geprobt

Doktor Andreas Noack (l.) teilt Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre (r.) mit, wie die Evakuierung des Städtischen Klinikums verläuft.
Doktor Andreas Noack (l.) teilt Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre (r.) mit, wie die Evakuierung des Städtischen Klinikums verläuft.  © Screenshot/Instagram/@feuerwehr_dresden

Mit den Worten "Frisch ans Werk" startete die Übung am Morgen, kurz darauf wurden die Rinne bereits zu einem Behandlungsplatz mit Dutzenden Zelten umfunktioniert. Die Feuerwehr begleitete die gesamte Übung über ihren Instagram-Kanal.

Im Städtischen Klinikum war anschließend Evakuierung angesagt: Im Zuge des Übungsszenarios wurden rund 60 Patienten aus dem Haus P in Sicherheit gebracht und in andere Krankenhäuser verlegt. Laut Doktor Andreas Noack verlief die Evakuierung "reibungslos und ruhig", zudem hätten die Einsatzkräfte auch Spaß bei der Sache gehabt: "Darf auch sein, bei allem Ernst."

Nächster Tagesordnungspunkt war die Wasserrettung. Mehrere Reanimationspuppen konnten erfolgreich aus den reißerischen Strömungen von Elbe und Weißeritz geborgen und vor dem Ertrinken gerettet werden.

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Michael Katzsch, Leiter des Dresdner Brand- und Katastrophenschutzamts, verdeutlichte dabei die knallharten Bedingungen, die man sich für speziell diese Übung überlegt habe: "Letztendlich haben wir in einem Szenario mit vergleichbaren Überschwemmungen zu 2002 gearbeitet."

Auch Dresdens Sicherheits-Bürgermeister Jan Pratzka zog am Ende der Übung ein positives Fazit: "Es gibt viele Sachen, die wunderbar gelaufen sind. Es gibt ein paar Sachen, aus denen wir draus lernen können."

Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/Instagram/@feuerwehr_dresden

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