Semperoper-Besucher klagen über Unwohlsein: Polizei ermittelt weiter zur Ursache
Dresden - Aufregung am Dienstagabend an der Semperoper! Mehrere Menschen bekamen gegen 20 Uhr während einer Vorstellung gesundheitliche Probleme.
Wie Feuerwehr-Sprecher Pierre Steffen Bedrich (46) in den Nachtstunden mitteilte, mussten drei Personen notärztlich behandelt werden. Sie klagten über Unwohlsein, Kreislaufprobleme und Atemwegsreizungen.
Laut Polizei handelte es sich um drei Frauen im Alter von 62, 66 und 68 Jahren.
"Während der Patienten-Versorgung zeigten vier Einsatzkräfte des Rettungsdienstes ebenfalls ähnliche Symptome", so Bedrich. Daraufhin seien Spezialkräfte der Feuerwehr nachalarmiert worden.
Nach TAG24-Informationen könnten Giftstoffe ausgetreten sein. Unter Atemschutz kontrollierten Kameraden die betroffenen Bereiche der Semperoper. "Dabei konnten keine messbaren Schadstoffe festgestellt werden", erklärt der Sprecher.
Der Sauerstoffgehalt der Raumluft sei zu jeder Zeit unauffällig gewesen. Auch während des gesamten Einsatzes hätte man keine von der normalen Umgebungsluft abweichenden Werte festgestellt.
Wie ein Polizeisprecher am Mittwochmorgen auf TAG24-Nachfrage erklärte, dauern die Ermittlungen an. Kriminaltechniker haben in der Nacht noch Spuren gesichert. Im Laufe des Tages werden Beamte erneut in der Semperoper sein.
Polizei ermittelt zur Ursache
Insgesamt waren sieben Personen am Dienstagabend betroffen.
Zwei Patienten seien zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus transportiert worden. Ein Patient hätte ambulant vor Ort versorgt werden können. Die betroffenen Rettungskräfte seien von einem Arzt überprüft worden.
"Da die Veranstaltung [4. Sinfonie-Konzert, Anm. d. Red.] zum Zeitpunkt des Einsatzes zu Ende ging, verließ das Publikum den Saal geordnet und regulär." Eine Evakuierung sei nicht erforderlich gewesen.
Der Spielbetrieb ist nicht gefährdet, wie die Semperoper mitteilte. Auf dem Plan stehen am Mittwoch zwei Vorstellungen (14 und 20 Uhr).
Am rund dreistündigen Einsatz waren insgesamt 37 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Übigau und Altstadt sowie der Rettungswache Friedrichstadt beteiligt. Besuchern, die nach der Vorstellung ähnliche Symptome oder Unwohlsein verspüren, wird empfohlen, im Notfall die 112 zu rufen.
Erstmeldung vom 17. Dezember, 22.41 Uhr. Letzte Aktualisierung am 18. Dezember, 9.56 Uhr.
Titelfoto: TAG24