Fünf Autobrände in 30 Minuten: Wütet ein Feuerteufel durch Dresden?

Dresden - Wird Dresden von Serien-Brandstiftern heimgesucht? Diese Frage stellt sich die Polizei, nachdem es in der Nacht zu Dienstag innerhalb kürzester Zeit zu fünf unterschiedlichen Autobränden gekommen ist.

Die Flammen griffen von einem Dacia auf einen dahinter geparkten Renault über.
Die Flammen griffen von einem Dacia auf einen dahinter geparkten Renault über.  © Roland Halkasch

Die ersten Flammen brachen gegen 22.15 Uhr auf der Dürerstraße in der Johannstadt aus: Zwei geparkte Autos, ein Renault Clio und ein Dacia Sandero, brannten lichterloh.

Kameraden der Berufsfeuerwehr (Wache Striesen) bekämpften den Brand mit Wasser und Schaummittel.

"Aufgrund der Hitze versagte der kurz zuvor betankte Kraftstofftank und es lief Kraftstoff in die Kanalisation", erklärte Feuerwehrsprecher Michael Klahre (44).

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"Während der Löscharbeiten kam es deshalb zu einer Verpuffung, weil sich die Dämpfe des ausgelaufenen Kraftstoffes entzündeten."

Neben den Autos wurde außerdem eine Gaslaterne beschädigt. Die Dürerstraße war während der Löschmaßnahmen gesperrt. Parallel zu diesem Einsatz läutete der Alarm auch für die Feuerwehrleute der Wache Altstadt.

Auf der Reißigerstraße, Ecke Holbeinstraße in Johannstadt war einen Mercedes Kastenwagen in Brand gesetzt worden. Während einige Kameraden das Feuer schnell unter Kontrolle brachten, sicherte ein weiteres Team umliegende Autos und Gebäude.

Um den Laderaum zu kontrollieren wurde die Hecktür des Fahrzeuges mit einer Säbelsäge aufgeschnitten. Dort entdeckten die Einsatzkräfte zwei Gasflaschen und brachten diese vor den Flammen in Sicherheit. An dem Transporter entstand Totalschaden.

Nichts mehr wie es wahr: Der Innenraum des Dacia Sandero ist vollkommen zerstört worden.
Nichts mehr wie es wahr: Der Innenraum des Dacia Sandero ist vollkommen zerstört worden.  © Roland Halkasch
Der ausgebrannte Mercedes Sprinter wurde mit Schaum abgelöscht.
Der ausgebrannte Mercedes Sprinter wurde mit Schaum abgelöscht.  © Roland Halkasch

Autobrände in Dresden: Ersthelfer verhindern Schlimmeres

Bei dem BMW X5 konnte der Brand noch in seiner Entstehung erstickt werden.
Bei dem BMW X5 konnte der Brand noch in seiner Entstehung erstickt werden.  © Roland Halkasch

Der dritte Tatort führte die Einsatzkräfte der Wache Albertstadt parallel in die Pirnaische Vorstadt: Auf der Seidnitzer Straße, Ecke Blochmannstraße hatten Unbekannte gegen 22.30 Uhr versucht, einen geparkten BMW X5 anzuzünden. Ersthelfer hatten den Brand glücklicherweise entdeckt und ihn noch in der Entstehungsphase mit einem Handfeuerlöscher bekämpfen können. Der SUV trug nur leichte Schäden davon.

Die Feuerwehr kontrollierte den Löscherfolg mit einer Wärmebildkamera und machte sich danach direkt auf zur vierten Einsatzstelle in der St. Petersburger Straße in der Seevorstadt.

Hinter einem Studentenwohnheim hatte die Front eines geparkten Skoda Citigo gebrannt. Da die Flammen bereits erloschen waren, als die Kameraden eintrafen, wurde auch hier nur nachkontrolliert.

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Den letzten Brand für diese Nacht entdeckte ein Passant gegen 22.40 Uhr auf der Mosczinskystraße, Ecke Mary-Wigman-Straße in der Seevorstadt. Auch hier konnte Schlimmeres verhindert werden, da das Feuer an der Front eines Kia Ceed noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht wurde.

Polizei ermittelt wegen Brandstiftung: "Wir gehen von einem Zusammenhang aus"

Der Skoda Citigo wies deutliche Brandspuren auf, loderte aber nicht mehr, als die Feuerwehr eintraf.
Der Skoda Citigo wies deutliche Brandspuren auf, loderte aber nicht mehr, als die Feuerwehr eintraf.  © Roland Halkasch

Die Polizei ermittelt bei allen fünf Fällen wegen Brandstiftung. Ob es sich um einen oder mehrere Serientäter handelt, könne man noch nicht sagen.

"Wir gehen von einem Zusammenhang aus", erklärte ein Sprecher der Polizei gegenüber TAG24. Von einer richtigen "Serie" könne man jedoch erst sprechen, wenn es mehrere Tage oder Wochen immer wieder zu Autobränden kommt.

Verletzt wurde bei den Einsätzen niemand. Angaben zum entstandenen Schaden gibt es bislang nicht.

Die Ermittlungen dauern an.

Titelfoto: Montage: Roland Halkasch

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