Brand in Dresden: Vermeintliches Opfer soll Feuer selbst gelegt haben, um Freundin zu belasten
Dresden - Ein Brand in der Dresdner Johannstadt, der die Ermittler seit November beschäftigt, scheint sich zu einem regelrechten Krimi zu entwickeln. Denn, wie sich jetzt herausstellte, soll das vermeintliche Opfer selbst das Feuer gelegt haben.
Wie die Staatsanwaltschaft Dresden am Mittwochvormittag mitteilt, ermittle man mittlerweile gegen den 25-jährigen Tunesier, dem vorgeworfen wird, am 16. November 2023 nicht nur für einen heftigen Brand auf der Gabelsbergerstraße gesorgt zu haben, sondern auch dafür, dass seine damalige Lebensgefährtin (19) ins Visier der Ermittler rückt.
An jenem Tag im November habe sich der Mann mittels einer Handschelle in seiner Wohnung an ein Bett gekettet und daraufhin die Matratze angezündet.
Als sich die Flammen in der Wohnung ausgebreitet hatten, flüchtete der 25-Jährige samt Bettgestell zunächst auf den Balkon der Wohnung im 3. Stock.
Da sich durch das Feuer eine große Hitze entwickelte, begab er sich schließlich auf den Balkon der darunterliegenden Wohnung, wo er schließlich von den Kameraden der Feuerwehr angetroffen und vom Bett getrennt wurde.
25-Jähriger in U-Haft
Den alarmierten Polizeibeamten erklärte der Tunesier, dass seine ehemalige Freundin ihn ans Bett gefesselt und die Matratze angezündet hatte.
Gegen die 19-Jährige wurde noch am nächsten Tag ein Haftbefehl erlassen und vollstreckt. Doch bei den darauffolgenden Ermittlungen traten schließlich Widersprüche auf, die dazu führten, dass der Haftbefehl vom 17. November "unverzüglich wieder aufgehoben" wurde, erklärt die Staatsanwaltschaft.
Am gestrigen Dienstag wurde nun der Tunesier aufgrund eines bereits bestehenden Haftbefehls festgenommen und einem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Gegen ihn wird wegen besonders schwerer Brandstiftung, Freiheitsberaubung und falscher Verdächtigung ermittelt.
Der nicht vorbestrafte 25-Jährige befindet sich jetzt in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen.
Titelfoto: Bildmontage: Roland Halkasch, privat