Eine prekäre Familien-Soap: Premiere "Die Stanz im Dschungel" im Societaetstheater Dresden
Dresden - Neues Volkstheater zum Ernst der Lage, so bezeichnet Autor und Regisseur Albrecht Hirche seine Stücke um Bridget Stanz und ihre Familie. Der abschließende dritte Teil der Trilogie hatte am Wochenende Premiere im Societaetstheater in Dresden.
In Teil 1 "Die Stanz im Grenzland" hatte Lidl-Kassiererin Bridget Stanz das Haus von Konrad abgefackelt, weil der sie mit ihrem "grenzdebilen" Sohn Joschka sitzen ließ.
In Teil 2 "Die Stanz ganz nah" spannte ihr die entfremdete Schwester Marlene den derben Sozialarbeiter Gerd aus, mit dem sie etwas hatte. Dafür bekam sie ein Stück Grenzland bei Bad Muskau vererbt.
Dort treffen in Teil 3 "Die Stanz im Dschungel" in einer verwilderten, geschickt-dunkel ausgeleuchteten Urwaldkulisse alle aufeinander. Auch Sohn Joschi (tumb-aggressiv: Andi Valandi) taucht erstmals auf, sein 24. Geburtstag steht bevor.
Die alten Konflikte sind aber noch lange nicht gelöst.
Eine Familien-Soap, in der schon fast Sprachlosigkeit herrscht
Die lebenslustige Bridget (Iris Pickhard) entdeckt neue Gefühle für Konrad (witzig: Boris Schwiebert), während Marlene (Sabine Köhler) ihre Zerbrechlichkeit durch Kälte tarnt und Gerd (Oliver Dressel) weiterhin gern säuft und geil ist.
Eine prekäre Familien-Soap, in der fast Sprachlosigkeit herrscht: Alle reden abgehackte, unvollständige Sätze im tristen, immerhin von etwas Humor aufgelockerten Ost-Panorama, in dem sich Angst vor einer "Scheiß-Partei" breitmacht.
Nun ist die Stanz-Trilogie komplett, am Donnerstag und Freitag geht es mit den ersten Teilen wieder los. Tickets dafür gibt's online.
Doch einen vierten, ultimativ letzten Teil der Saga soll es im Herbst noch geben: "Heute wird zurückgestanzt" spielt nach einer desaströsen Wahl und hat am 31. Mai Vorpremiere.
Titelfoto: Sebastian Hoppe