Ein Fisch namens Emma: Mein Karpfen flutscht den Kormoranen aus dem Schnabel

Niesky - Da schnappste nach Luft: Der Lausitzer Teichwirt Armin Kittner (58) hat einen Fisch gezüchtet, der gefräßigen Kormoranen die Mittelflosse zeigt und stattdessen dem Menschen besonders gut schmeckt. Selbst beim Namen ist der Super-Karpfen alles andere als gewöhnlich.

Teichwirt Armin Kittner (58) züchtet seinen "Wunderfisch" seit vier Jahren.
Teichwirt Armin Kittner (58) züchtet seinen "Wunderfisch" seit vier Jahren.  © Steffen Füssel

"Papa hat ihn nach mir getauft", sagt Emma Kittner (18). Die Familie bewirtschaftet in der Umgebung von Niesky 65 Teiche mit einer Wasserfläche von insgesamt 350 Hektar, unter anderem im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. 

Welse, Schleie, Hechte, Störe wie auch das winzige Moderlieschen gehören zum Bestand.

Und Karpfen. Bei denen aber gab es immer wieder Probleme. Kormorane schlugen sich die Mägen voll, viele Karpfen erkrankten an tückischer Koi-Herpes. Bis der gelernte Fischer Kittner auf einen Hybriden aus Schuppenkarpfen und Karausche stieß.

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Belgische und niederländische Kollegen hatten zugearbeitet. Start in der Lausitz war 2011, nun liegt das Ergebnis vor: "Der Emmafisch hat mehrere Vorteile", schwärmen Vater und Tochter.

Und weiter: "Er ist immun gegen den Koi-Herpes. Vor allem aber flutscht er den Kormoranen förmlich aus dem Schnabel, so glatt ist er - wenn die Vögel ihn überhaupt finden. Denn der Emmafisch schwimmt eher am Grund der Teiche und im Schilf."

Mehr Fleisch, lieblicher Geschmack

Der schuppige Geselle wurde nach ihr benannt: Emma Kittner {18) mit einem Exemplar der neuen Fischsorte.
Der schuppige Geselle wurde nach ihr benannt: Emma Kittner {18) mit einem Exemplar der neuen Fischsorte.  © Steffen Füssel
Mitarbeiterin Linda Bradler (30) vor dem Hofladen: Die Kreuzung aus Schuppenkarpfen und Karausche ist ein hervorragender Speisefisch.
Mitarbeiterin Linda Bradler (30) vor dem Hofladen: Die Kreuzung aus Schuppenkarpfen und Karausche ist ein hervorragender Speisefisch.  © Steffen Füssel
Schwer zu fangen: Dem Kormoran rutscht der glitschige Hybridfisch aus dem Schnabel.
Schwer zu fangen: Dem Kormoran rutscht der glitschige Hybridfisch aus dem Schnabel.  © dpa/Patrick Pleul

Der höhere Rücken wiederum und die größere Breite sorgen für mehr Fleisch und einen lieblichen Geschmack, weiß Fischer Kittner. 

Kombiniert mit geringeren Verlusten des sehr hitzeresistenten Tieres beschert "Emma" den Kittners pro Saison viele Tonnen Mehrerträge. Das freut auch Namenspatin. Wird sie doch in die Gummistiefel ihres Vaters treten und auf absehbare Zeit den Fischereibetrieb übernehmen. 

Momentan absolviert sie das zweite Lehrjahr.

Titelfoto: Steffen Füssel

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