E-Gitarren und -Bässe für Wacken! Dresdner lässt edle Hölzer erklingen
Dresden - Wacken kennt jeder. Viele Gitarren, die beim dortigen Open-Air-Festival zu hören sind, kommen (zum Teil) aus Dresden. Gebaut werden sie von Andreas Großer (39).

Eigentlich sei er Erzieher, erzählt der Mann und bleibt vor einem abgesägten Baumstamm stehen. Damals habe er das Gitarrespielen erlernt. Irgendwann kam das Gitarrebauen dazu.
Keine Akustik-, sondern E-Gitarren und -Bässe. Zuerst für Freunde, seit 2010 im Nebenjob und inzwischen hauptberuflich. Er deutet auf die helle Schnittfläche des Stammes.
"Eine Linde. Ich habe rund 300 Euro pro Festmeter dafür bezahlt", sagt Großer. Er deckt sich jedes Jahr auf der sächsischen Wertholzauktion mit Material ein. Dieses Mal hat er knapp 28 Festmeter oder 25 Stämme ersteigert. Hainbuche etwa, Weymouth-Kiefer, Rot-Zeder, Esche, Kirsche oder eben Linde.
"Manchmal kaufe ich auch alte Tischlerbestände auf. Da ist dann schon mal Mahagoni dabei", sagt er und denkt schon an die Bohlen, die er auf dem Gelände seiner Eltern bei Zittau daraus sägt und hobelt. Irgendwann kommt dann auch seine CNC-Fräse zum Einsatz.

Andreas Großer verkauft an Selbermacher oder Profis
Rund drei Viertel der erstandenen Menge verkauft er als Rohholz weiter, fast ausschließlich an Instrumentenbauer in ganz Europa. "Aktuell ist dunkles Holz gefragt und deshalb teuer", weiß Großer.
Aus dem Rest entstehen in seiner Dresdner Werkstatt Gitarrenkörper, die er wiederum an Selbermacher oder Profis verkauft, die daraus fertige Gitarren bauen.
Bis zu 700 Gitarrenrohlinge hat Großer bereits produziert. Wie sie klingen, ist im stillen Kämmerlein zu hören. Oder auf Festivals. Nicht nur in Wacken.
Titelfoto: Eric Münch