DRK-Helfer sind frustriert: Kleidercontainer immer öfter als Mülltonnen missbraucht!
Dresden - Wer alte Klamotten loswerden will, wirft sie in den Altkleidercontainer - so weit, so gut. Doch was dort mittlerweile sonst noch alles landet, sorgt für Frust bei den Helfern vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Dresden.

Neben gut erhaltenen Jacken und Hosen finden sich in den Containern immer öfter verdreckte Schuhe, völlig verschlissene T-Shirts, Essen oder sogar ekelhafte Hinterlassenschaften wie mit Katzenurin getränkte Beutel. Oder vollgekackte Unterhosen!
"Manchmal fragt man sich wirklich, was sich die Leute dabei denken", sagt DRK-Sprecherin Ulrike Peter (45). Eigentlich sollen die Container dabei helfen, Kleidung weiterzugeben oder zu recyceln. Doch inzwischen bestehe der Inhalt zu 70 Prozent aus unbrauchbarem Müll.
"Dadurch werden dann auch die guten Kleidungsstücke kontaminiert." Vor allem seit der neuen EU-Verordnung, die Entsorgung von Altkleidung im Restmüll verbietet und seit Januar gilt, landet deutlich mehr Müll in den Altkleidercontainern.
Die Verordnung gilt jedoch für Länder ohne bestehendes Altkleidersystem. Dieses System gibt es in Deutschland schon seit Jahren. Für die Deutschen hat sich mit der Verordnung also nichts geändert. Das DRK betreibt in Dresden 80 Container, die ein bis zweimal pro Woche geleert werden.



Beim Sortieren müssen die Helfer stets Handschuhe tragen, weil die Zustände teils unzumutbar sind. Dabei gibt es viele Menschen, die auf günstige Second-Hand-Kleidung angewiesen sind. Wer spendet, sollte sich fragen: Würde ich das noch jemandem geben? Falls nicht, gehört es in den Restmüll – denn die Container sind keine Mülltonnen.
Titelfoto: Fotomontage:DRK Dresden (2),Thomas Türpe