Wenig Kontrolleure, immer wieder Ärger: DVB hadern mit der Maskenpflicht
Dresden - Stickige Luft in vollen Zügen und Bussen: Ganz Deutschland nutzt das 9-Euro-Ticket und ist im Sommer auf Achse. Auch in Dresden erfreut sich das Angebot großer Beliebtheit, aber das sorgt für ein Problem mit der Maskenpflicht...
15 Prozent mehr Fahrgäste verzeichnen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) im Juni verglichen mit dem Vor-Corona-Zeitraum. Um die 135.000 Tickets werden pro Monat in der Stadt verkauft.
Doch wer aktuell in Bus und Bahn unterwegs ist, sieht auch, dass immer weniger Passagiere die Maske tragen. Dabei ist die Mund-Nasen-Bedeckung im ÖPNV immer noch Vorschrift.
Die umzusetzen, scheint allerdings trotz regelmäßiger Kontrollen schwierig zu sein, bestätigt DVB-Sprecher Falk Lösch (57): "Viele Leute tragen die Maske zum Schein. Sobald die Kontrolleure das Fahrzeug verlassen, setzen sie sie wieder ab."
Zudem sei es nicht einfach, entsprechendes Kontrollpersonal zu verpflichten. Der Job ist wohl nichts für zarte Gemüter. Lösch: "Teilweise werden die Leute bei Kontrollen eben auch beleidigend."
In jedem Fahrzeug dauerhaft präsent zu sein, würde angesichts Personalmangels und überall steigender Kosten ohnehin den Rahmen sprengen.
"Angesichts steigender Corona-Zahlen würde ich mir wünschen, dass sich die Leute an die Maskenpflicht halten"
Heike Mesdag (57) und Andrea Munziger (57) sind Touristinnen aus Rheinland-Pfalz und nutzen das Ticket in Dresden, um die Attraktionen der Stadt zu besuchen. Mit der Maske aber hadern sie: "Gerade bei diesen Temperaturen wird das für uns zur Belastung."
Auch Maik H. (39) ist kein Fan der Maskenpflicht. Auf längeren Fahrten würde er gern auf das Tragen verzichten. Immerhin: Sein DVB-Jobticket stellt ihm sein Arbeitgeber von Juni bis August nur mit neun Euro pro Monat in Rechnung: "An sich eine tolle Sache."
Eine Verstetigung des 9-Euro-Angebots wünscht sich Mathias Mielke (33), der täglich damit unterwegs ist. Die Maskenpflicht hält er für richtig: "Angesichts steigender Corona-Zahlen würde ich mir wünschen, dass sich die Leute dran halten."
Titelfoto: Thomas Türpe (2)