Dresden - Die Dresdner Verkehrsbetriebe feiern in diesem Jahr ein PS-starkes Jubiläum: Am 1. April vor genau 110 Jahren nahm die erste Kraftomnibus-Linie ihren Betrieb auf.

Zwölf grün-weiß lackierte Busse der Firmen NAG und Daimler-Motoren Gesellschaft beförderten Fahrgäste vom Neustädter Bahnhof über den Schloßplatz zum Hauptbahnhof und schließlich zur Endhaltestelle Nürnberger Straße.

Im Vergleich zu heute sieht die Passagierzahl von damals bescheiden aus: Ein Bus bot lediglich zwölf Sitz- und acht Stehplätze.

Mit 30 PS hätten die Busse es zwar auf eine Höchstgeschwindigkeit von Tempo 40 bringen können.

DVB - Dresdner Verkehrsbetriebe Kurz vor MOBIshuttle-Aus: Petition will Projekt retten

Doch die Hartgummibereifung und das Straßenpflaster bremsten die Busse aus, sodass sie für die 4,8 Kilometer lange Strecke 20 Minuten unterwegs waren.

Ohnehin fuhren sie nicht lange: Schon vier Tage nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurden im August 1914 die Busse von der Heeresverwaltung beschlagnahmt. Erst elf Jahre später - am 1. März 1925 - wurde wieder eine Omnibusstrecke zwischen Bahnhof Neustadt und Löbtau eröffnet.

Schon 1926 waren 53 Busse auf den Straßen - mit bis zu 80 PS. Eine einfache Fahrt kostete 20 Pfennige.

Highlight von 1947 bis 1975: Oberleitungs-Busse kamen zum Einsatz. "Heute sind rund 170 moderne Busse auf 27 DVB-Linien unterwegs", weiß DVB-Sprecher Christian Schmidt.

Das 110-jährige Jubiläum wird am 6./7. April mit einer Bus-Geburtstagsparty im Betriebshof Trachenberge gefeiert.

"Von 10 bis 17 Uhr laden wir an beiden Tagen zum Familienfest ein. Wir stellen verschiedene Busse von Modell Büssing über den Ikarus bis zum neuesten eCitaro auf, das Straßenbahnmuseum schickt alle 15 Minuten historische Wagen zum Wilden Mann und zurück", so Schmidt.

Außerdem gibt es Sonderfahrten in den historischen Bussen. Die Tickets (10 Euro) können nur vor Ort gelöst werden.

DVB - Dresdner Verkehrsbetriebe Eine der längsten in Europa: XXL-Linie 4 wird wohl geteilt

Infos zu Fest und Abfahrtszeiten unter dvb.de.