Dresden - Dresdens neue Super-Straßenbahn ist ab sofort häufiger im Straßenbild zu sehen. Nachdem die "Dicke", wie einige die in Bautzen hergestellte Straba liebevoll nennen, erste Tests erfolgreich absolviert hat, wird nun das Bahnpersonal fit für den Fahrbetrieb gemacht. Seit Montag ist Fahrschulzeit.

Die Nacht war recht kurz und unruhig für René Hoffmann (34). Er zählt zu den Auserwählten, die als erste zusammen mit Fahrlehrer Uwe Kretzschmar (60) in der 2,65 Meter breiten Bahn total aufgeregt auf Ausbildungsfahrt gehen konnten.

Los ging's am Betriebshof in Gorbitz. Vorbei an winkenden Passanten führte die Fahrt zu mehreren Stationen im Stadtgebiet und zurück.

Künftig soll ein Teil der neuen Stadtbahnzüge auf der Linie 2 unterwegs sein. Die Strecke zwischen Gorbitz und Leuben bietet bereits einen entsprechend großen Abstand zwischen den Gleisen, damit die 35 Zentimeter breiteren Bahnen gefahrlos aneinander vorbeikommen.

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Uwe Kretzschmar erlebte einen begeisterten Fahrschüler: "Das Fahrgefühl ist anders", sagte der Fahrlehrer. "Zwischen den neuen Bahnen und älteren Ausführungen wie den Tatra-Zügen liegen Welten."

Für ihn besteht ein Vorzug darin, dass sich das Lausitzer Hightech-Modell auch ohne Spannung im Fahrdraht lenken lässt. Zwar wenige Meter nur, aber immerhin. "Dank Strom aus der Batterie können so im Störfall kritische Stellen wie Kreuzungen schnell beräumt werden."

Weitere Vorteile sieht er in den mit drahtlosem Internetzugang ausgestatteten Fahrgastzellen. Sie bieten statt 260 Passagieren fortan Platz für bis zu 290 Fahrgäste.

Am Dienstag gehen die Fahrschulfahrten weiter. Bevor das möglich war, hatten Fachleute den Triebwagen ausführlich inspiziert. Künftig sollen 30 dieser Modelle durch Dresden rollen, das Erste im Regelbetrieb voraussichtlich noch in diesem Jahr. Die Anschaffungskosten liegen bei 200 Millionen Euro. "Jetzt muss sich unsere neue Stadtbahn im täglichen Fahrschuleinsatz beweisen", betonte Holger Seifert von den DVB.

"Diese Phase ist eine wichtige Bewährungsprobe für den künftigen Linieneinsatz."