Rückläufiger Crash-Trend in Dresden: Wie oft kracht es bei Bus und Bahn?
Dresden - Es gab Zeiten in der Stadt, da wurde gefühlt an jedem zweiten Tag ein Bus oder eine Straßenbahn in einen Unfall verwickelt. Die von den Dresdner Verkehrsbetrieben für die beiden vergangenen Jahre veröffentlichten Zahlen bekräftigen diese Wahrnehmung. Gleichzeitig stellen sie eine Trendwende dar. Ein Grund dafür: die Pandemie mit deutlich weniger Verkehr auf den Straßen.
Die positive Entwicklung setzt sich offenbar fort. Auch 2022 fällt die Unfallbilanz der DVB im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten besser aus (Stand Ende August).
Mit 86 vom Unternehmen gemeldeten Fällen, in denen Busse beschädigt, und 84 Zusammenstößen, bei denen Bahnen in Mitleidenschaft gezogen wurden, unterscheidet sich die Schadensbilanz schon jetzt merklich von der der Vorjahre.
Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 ereigneten sich 194 Kollisionen mit Bussen und 252 mit Bahnen. 2020 registrierten die DVB 457 solcher Fälle. "Die Bandbreite reicht von Bagatellschäden, die mit bis zu 90 Prozent den überwiegenden Anteil bilden, bis hin zu wenigen schweren Unfällen mit hohen Sachschäden", sagt Sprecherin Anja Ehrhardt (49).
Dabei zeigt sich, dass die Ersatzteilbeschaffung schwieriger wird. Dafür sorgen beispielsweise unterbrochene Lieferketten. "Fahrzeugausfälle wegen nicht vorhandener Ersatzteile haben wir aber nur in sehr geringem Umfang."
Damit es weiterhin zu weniger Unfällen kommt, setzen die DVB auf regelmäßige Schulungen des Fahrpersonals. "Auch die technische Unterstützung durch Kollisionswarn-, Notbremsassistenz- und Abbiegeassistenzsystem ist ein Thema."
Titelfoto: Roland Halkasch