"Politischer Irrsinn": Was die Fraktionen zu DVB-Kürzungen sagen
Dresden - Bei den DVB klafft ein Haushaltsloch in Höhe von mindestens 18 Millionen Euro. Der Vorstand bittet nun den Stadtrat, zügig mit einer Finanzspritze einzuspringen.
Die SPD sieht eine Teilverantwortung für die Misere bei OB Dirk Hilbert (53, FDP). Der habe es versäumt, im Haushaltsentwurf ausreichende Mittel für den DVB-Regelbetrieb einzustellen.
"Die SPD-Fraktion wird für eine Erhöhung des DVB-Zuschusses kämpfen", sagte Stefan Engel (32), verkehrspolitischer Sprecher. Über die Streichung des Angebots und von 150 Jobs nachzudenken, sei angesichts eines neuen Fahrgastrekords "politischer Irrsinn".
Die CDU sieht durch den möglichen Wegfall und Taktreduzierungen der Buslinien eine Benachteiligung der Randbezirke und Ortschaften.
Einsparungen und Probleme müssten "von allen solidarisch getragen werden" - und das unabhängig vom Wohnort, sagte Verkehrs-Experte Veit Böhm (59). Der OB solle deshalb alternative Einsparvorschläge erarbeiten, so die Forderung eines Eilantrags.
AfD will Wegfall der Mobi-Welt
Die AfD drängt darauf, dass sich die DVB wieder auf ihr "eigentliches Kerngeschäft" konzentrieren.
"Für uns sind die angekündigten Taktkürzungen nicht das Mittel der Wahl. Bereits seit Jahren plädieren wir stattdessen für den Wegfall der Mobi-Welt, um Einsparpotenziale im DVB-Angebot effektiv auszuschöpfen", so Stadtrat Christian Pinkert (48).
Die Grünen lehnen Kürzungen im ÖPNV kategorisch ab. Deren Sprecherin für Mobilität, Ulrike Caspary (55), möchte notfalls nicht nur den städtischen Zuschuss erhöhen, sondern blickt auch auf das Schwesterunternehmen SachsenEnergie.
"Der angekündigte Rekordgewinn von 320 Millionen Euro im Jahr 2024 zeigt, dass ein Ausgleich über den Konzernverbund gefunden werden könnte", so Caspary.
Titelfoto: Montage: Sebastian Kahnert/dpa, Thomas Türpe