Kurz vor MOBIshuttle-Aus: Petition will Projekt retten

Dresden - Für viele Dresdner gab es Anfang Oktober eine regelrechte Hiobsbotschaft: Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wollen zum Jahresende das Pilotprojekt "MOBIshuttle" nach nur zweieinhalb Jahren Laufzeit einstampfen. Eine Petition versucht nun, das Unvermeidbare abzuwenden.

Ein Dresdner versucht mit einer Petition das DVB-Projekt "MOBIshuttle" zu retten.  © Screenshot/Chance.org

Bereits Anfang Juli startete der Dresdner Dennis Neubert auf der Website Chance.org die Petition "Unterstütze die weitere Finanzierung von MOBIShuttle für eine bessere Mobilität in Dresden". Vor allem in dieser Woche wurde der Aufruf in den sozialen Netzwerken geteilt.

"Ich, wie viele andere Bürger*Innen in Dresden, nutze das MOBIshuttle Angebot von DVB (inkl. VIA und CleverShuttle) jeden Tag für meinen Arbeitsweg", schreibt Neubert und bezeichnet das Projekt als regelrechte Lebensader der Landeshauptstadt.

Man appelliere deshalb an den Dresdner Stadtrat und den Freistaat Sachsen, das Angebot der DVB zu finanzieren. "Dieses Angebot fördert eine nachhaltige Mobilität in unserer Stadt und gewährleistet den Zugang zu Arbeitsplätzen und Bildungseinrichtungen", ist sich der MOBIshuttle-Kunde sicher.

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Mittlerweile wurde die angestrebte Unterschriftenanzahl beinahe schon erreicht. Am Mittwoch unterzeichneten bereits 1415 Menschen (Stand 13. November, 14.07 Uhr) die Petition.

Im Kommentarbereich meldete sich unter anderem auch Cornelius Mühlbach zu Wort, der offenbar selbst eines der MOBIshuttle-Fahrzeuge durch Dresden lenkt. Er gab der Petition seine Stimme, da er "selber ein Fahrer" ist und "täglich" erfahren würde, "wie das MOBIShuttle den Menschen das Leben erleichtert."

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Darum soll das MOBIshuttle-Projekt beendet werden

Aktuell befördern die 13 "MOBIshuttle"-Autos täglich über 500 Fahrgäste.  © PR/DVB

Seit 2022 waren die gelben MOBIshuttle Autos für viele Dresdner in den drei Stadtteilen Klotzsche, Pieschen und Neustadt nicht mehr wegzudenken.

Ob für den Arbeitsweg, die Strecke zur Verabredung oder, um nachts nach der Party sicher nach Hause zu kommen: Das DVB-Projekt, was mit Flexibilität und vor allem größtenteils sehr günstigen Preise im Gegensatz zu zum Beispiel Taxis punktete, erfreute sich großer Beliebtheit. Vor allem dort, wo es keine passenden Bus- oder Bahnverbindungen gab.

Über sinkende Fahrgastzahlen konnten sich die Betreiber also nicht beschweren - im Gegenteil: Die täglichen Nutzerzahlen hatten sich im Laufe der Zeit verfünffacht. Während sie zu Beginn des Projektes im Juni 2022 bei gerade mal 100 lagen, waren sie jetzt schon bei etwa 550.

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Doch es scheiterte schließlich am Geld: Dem Pilotprojekt fehlt es an einer Anschlussfinanzierung. Gemeinsam mit externen Partnern wie der insolventen Firma "CleverShuttle" und der Firma "Via" konnten die DVB das Angebot umsetzen.

Der Testbetrieb kostete insgesamt 6,5 Millionen Euro, wobei 3,3, Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert wurden. Rund 780.000 Euro machte der Freistaat Sachsen für das Projekt locker. Auch die Technische Werke Dresden (TWD) und der Stadthaushalt unterstützten MOBIshuttle.

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