Kompliziert! Das ist alles nötig, damit eine neue DVB-Straßenbahn aufs Gleis darf

Dresden - Ganze 33 neue Stadtbahnen haben die DVB bestellt. 24 von ihnen können in eine Richtung fahren, neun gar in beide. Bis die allerdings aufs Gleis kommen und Fahrgäste von A nach B befördern dürfen, vergeht einige Zeit. TAG24 hat sich den Prozess der Abnahme mal etwas genauer angeschaut.

Die 2920 ist eine der zuletzt gelieferten Bahnen. Sie wird in Gorbitz gerade für ihren Einsatz auf Linie vorbereitet.
Die 2920 ist eine der zuletzt gelieferten Bahnen. Sie wird in Gorbitz gerade für ihren Einsatz auf Linie vorbereitet.  © Max Patzig

Denn ganz so einfach ist das natürlich nicht. Schließlich kann so eine neue Bahn bis zu 290 Fahrgäste transportieren, da sollte wirklich alles den Regeln entsprechen.

Und so beginnt die Prüfung schon, bevor die Fahrzeuge Dresden überhaupt erreichen. Nach einem festen Protokoll checkt zunächst Hersteller Alstom in seinem Werk in Bautzen die Bahnen.

Funktionieren die Kupplung, die Bremsen, das Licht und die Türen? Das dauert ungefähr zwei Wochen. Danach werfen auch die DVB noch einmal vor Ort einen Blick drüber, bevor es per Lkw nach Dresden geht.

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Dort angekommen, wird die Bahn zunächst in den Betriebshof gezogen und anschließend erstmals auf ihre Fahrtauglichkeit getestet. Da Dresdens Schienen eine ganz besondere Spurweite haben, ist das in Bautzen selbst nicht möglich.

Erst in Dresden findet dann die sogenannte dynamische Inbetriebsetzung statt. Die dauert zwei Wochen und am Ende entsteht ein Protokoll von stattlichen 90 Seiten DIN A4.

Das müssen die DVB alles erledigen, um ihre neuen Stadtbahnen aufs Gleis schicken zu dürfen

Dank spezieller Vorrichtungen im Betriebshof können die Bahnen auch problemlos von oben unter die Lupe genommen werden.
Dank spezieller Vorrichtungen im Betriebshof können die Bahnen auch problemlos von oben unter die Lupe genommen werden.  © Max Patzig
Jedes einzelne Teil der Bahnen wird in Dresden nochmal auf Herz und Nieren gecheckt.
Jedes einzelne Teil der Bahnen wird in Dresden nochmal auf Herz und Nieren gecheckt.  © Max Patzig

Was viele von Euch sicherlich nicht wissen: Die Bahnen kommen "nackt" in Dresden an. All die Piktogramme, Liniennetzpläne und Fahrkartenentwerter werden erst vor Ort eingebaut und angebracht. Das geschieht relativ schnell, während parallel dazu eben jene dynamische Inbetriebsetzung startet.

Hier wird zunächst die gesamte Energieversorgung geprüft. Anschließend werden die Fahrzeuge auf ihre Fahrtauglichkeit überprüft. Funktionieren die Bremsen so, wie es sein soll? Tun alle Sicherheits- und Signaleinrichtungen ihren Dienst? Zeichnet der Datenrekorder die richtigen Werte auf und funktionieren die Wischblätter an den Scheiben ordnungsgemäß?

Neu an den Stadtbahnen ist auch, dass sie keine Außenspiegel mehr besitzen, sondern ein Kamerasystem, das dem Fahrer je nach Situation eine deutlich bessere Sicht bieten soll. Auch das wird überprüft, genauso wie der ebenfalls neue Bremsassistent.

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Ganz am Ende steht dann eine Sechs-Stunden-Fahrt durch den Dresdner-Großstadtdschungel an, bevor es nach erfolgreicher Genehmigung endlich in den regulären Linienbetrieb geht.

Titelfoto: Max Patzig

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