Harte Zeiten: Dresdner Verkehrsbetriebe stecken in der Pandemie-Falle!

Dresden - Dresden steckt weiter mitten in der vierten Corona-Welle. Das merken auch die Verkehrsbetriebe.

Wegen Corona kämpfen die DVB mit weniger Fahrgästen und einem hohen Krankenstand.
Wegen Corona kämpfen die DVB mit weniger Fahrgästen und einem hohen Krankenstand.  © Eric Münch

So sorgen bei den DVB nicht nur ausbleibende Fahrgäste für fehlende Einnahmen in Millionenhöhe, sondern erkrankte Mitarbeiter auch für Änderungen am Fahrplan. Und eine Entspannung ist nicht in Sicht.

"An einem Wochentag haben wir normalerweise im Schnitt 550.000 bis 560.000 Fahrgäste und in der Adventszeit sogar weit über 700.000. Jetzt haben wir 400.000, Tendenz fallend", sagt DVB-Vorstand Lars Seiffert (52).

Weil ohne Weihnachtsmärkte und andere Freizeitaktivitäten (Kino, Fitness) Anlässe fehlen, werde auch diese Marke wohl bald unterschritten.

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Das macht sich auch finanziell bemerkbar. "Im Adventsverkehr sind sonst viel Touristen und Gelegenheitsfahrer mit Einzelkarten unterwegs. Diese Bareinnahmen fehlen extrem", so Seiffert.

DVB-Vorstand Lars Seiffert (52) rechnet mit weiter fallenden Fahrgastzahlen.
DVB-Vorstand Lars Seiffert (52) rechnet mit weiter fallenden Fahrgastzahlen.  © Thomas Türpe

Krankenstand bei DVB viel höher als sonst

Die 3G-Regel und ihre Kontrolle schrecken möglicherweise ebenfalls Fahrgäste ab.
Die 3G-Regel und ihre Kontrolle schrecken möglicherweise ebenfalls Fahrgäste ab.  © Robert Michael/dpa

Die Stadt hat deshalb beim Freistaat 23 Millionen Euro aus dem ÖPNV-Rettungsschirm für die DVB angemeldet, um die Einnahmeausfälle auszugleichen.

Die Pandemie wirkt sich aber nicht nur auf die Zahl der Fahrgäste, sondern auch auf die einsetzbaren Mitarbeiter aus. Liegt der Krankenstand beim Fahrpersonal normalerweise zwischen 7 und 10 Prozent, sind es derzeit fast 17 Prozent. Vorigen Freitag waren es sogar über 18 Prozent. "Das sind 180 Mitarbeiter, die fehlen", sagte Seiffert.

Diese Kollegen können auch nicht mit der Personalreserve ausgeglichen werden, bei der sich geringfügig Beschäftigte, Pensionäre, Studenten und Mitarbeiter aus Verwaltung und Technik ans Steuer setzen. Deshalb wurde bereits am Samstag reduziert, um Fahrausfälle zu verhindern.

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Dieser ausgedünnte Fahrplan soll noch bis zum Beginn der Weihnachtsferien beibehalten und dann nochmals ein bisschen reduziert werden, kündigte Seiffert an. Denn dann falle der Schülerverkehr auch noch weg.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch/Thomas Türpe

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