Dresden - Die Kulturlinie 4 der Verkehrsbetriebe ist bald Geschichte! Das beschlossen die Mitglieder des Dresdner Bauausschusses mit großer Mehrheit auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr. In einer Nachbargemeinde sorgt die Entscheidung allerdings für Frust.

Die mit fast 29 Kilometern Strecke und 60 Haltestellen längste Straßenbahnlinie im Netz verläuft bislang von Weinböhla und Radebeul über das Zentrum bis nach Laubegast im Dresdner Osten.

Doch damit soll schon im Herbst Schluss sein: Dann ist Prohlis der neue Endpunkt. Laubegast wird dann durch die Linie 9 vom Startpunkt in Kaditz aus erschlossen.

Hintergrund der Maßnahme ist, dass die DVB ihre modernen Stadtbahnwagen auf der neuen Linie 9 durchgängig fahren lassen möchten. Denn dort gibt es keine hinderlichen Engstellen.

Außerdem rechnen die Verkehrsplaner in den breiteren Fahrzeugen mit einem höheren Passagieraufkommen.

Gar nicht glücklich über diese Entwicklung sind die Radebeuler. Sie fahren zukünftig über den Postplatz zum Hauptbahnhof (den sie auch mit der S-Bahn erreichen können), verlieren aber die Direktverbindung zum Altmarkt, Pirnaischen Platz und Großen Garten.

Radebeuls OB Bert Wendsche (61, parteilos) zeigte sich enttäuscht, sprach von einer "absurden Linienführung".