DVB-Verluste verdoppelt: Drohen "erbitterte Verteilungskämpfe"?
Dresden - Im kommenden Jahr rechnen die DVB mit einem Minus von 94,3 Millionen Euro. Damit haben sich die jährlichen Verluste binnen weniger Jahre verdoppelt. Die laufende Diskussion um die Finanzierung der Verkehrsbetriebe wird dadurch weiter angeheizt.
"Der neue Finanzbedarf bedeutet für den städtischen Haushalt massive Mehrbelastungen, die nur durch Kürzungen an anderer Stelle lösbar sind", sagt FDP-Stadtrat Christoph Blödner (40) und befürchtet "erbitterte Verteilungskämpfe".
Schuld daran sei die DVB-Geschäftsführung, deren "organisatorische und strategische Fehler" zu dem extrem gestiegenen Zuschussbedarf geführt hätten. "Wir müssen uns genau anschauen, welche Ausgaben die DVB haben", sagt auch Torsten Nitzsche (46, Freie Wähler).
Für Stefan Engel (29, SPD) war diese Entwicklung dagegen "absehbar" und die benötigten Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt seien "nichts Ungewöhnliches".
Man müsse nun "kreativ denken, wie wir neue Einnahmepotenziale erzielen". Laut Susanne Krause (39, Grüne) gebe es bereits viele Ideen wie Kombitickets für Touristen, Mietertickets oder eine Anhebung der Gebühren fürs Anwohnerparken. Wem die nicht gefallen, der müsse Alternativen vorschlagen.
Veit Böhm (57, CDU) will die Dresdner "nicht über Gebühr belasten", sieht allerdings auch "wenig Einsparpotenzial bei den DVB". Deshalb warte man nun auf eine Vorlage des OB, mit der man sich dann fachlich auseinandersetzen könne.
Titelfoto: Thomas Türpe