DVB unter Sparzwang: Was Mitarbeitern und Fahrgästen jetzt droht!
Dresden - Mindestens 20 Millionen Euro fehlen den Dresdner Verkehrsbetrieben, um das derzeitige Angebot aufrechtzuerhalten. Hohe Kosten für Energie, Material, Personal fordern ihren Tribut: Das Unternehmen muss dringend sparen, in der Chefetage soll sogar über Stellenabbau gesprochen werden. Was ist dran an den Gerüchten?
Klar ist: Im DVB-Aufsichtsrat wurde ein Wirtschaftsplan mit Sparmaßnahmen beschlossen. Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) erklärte nun gegenüber TAG24, dass die Verwaltung deshalb an einer entsprechenden Vorlage arbeite.
Die soll parallel zu den laufenden Haushaltsverhandlungen im Frühjahr dem Rat vorgelegt werden. Der Inhalt: brisant. Offenbar stehen der Betrieb der Bergbahnen, die Fährverbindung bei Niederpoyritz und die Taktdichte einzelner Buslinien zur Disposition.
"Wir brauchen dringend Unterstützung vom Freistaat und müssen auch als Stadt mehr tun", warnt Kühn. Sollte der Dresdner Stadtrat weitere Hilfen verweigern, droht der 12-Minuten-Takt.
Die möglichen Folgen eines solchen Szenarios: Vollere Bahnen und Busse, 20 Prozent weniger Beförderungsleistung und 15 Millionen Fahrgäste weniger pro Jahr!
So viele Stellen sind bedroht
Ein solcher Sparhammer schlüge dann auch auf die Personaldecke durch. Zwar wurden (noch) keine Kündigungen ausgesprochen, betonte Personal-Vorstand Lars Seiffert (55).
Doch Neuanstellungen hat das Unternehmen - trotz der Einführung des Deutschlandtickets und steigender Fahrgastzahlen - bereits gestoppt. 170 bis 230 Stellen könnten mittelfristig von den Maßnahmen betroffen sein.
Doch Seiffert gibt sich kurz vor Weihnachten kämpferisch: "Ich möchte mit der kompletten Mannschaft durch diese Zeit kommen."
Zur Not müsste mit dem Betriebsrat über Lösungen nachgedacht werden. Dazu könnte beispielsweise die Reduktion der Wochenarbeitszeit gehören.
Unterdessen gibt es bereits eine Online-Petition mit dem Titel: "Initiative ÖPNV-Angebot erhalten - Für die Erhaltung & Stärkung des ÖPNV-Angebots", hier abrufbar.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe (2)