DVB schneiden bei Fahrgastbefragung super ab und haben dennoch Grund zur Sorge!
Dresden - Die Dresdner Verkehrsbetriebe kommen bei ihren Fahrgästen gut an. Im ÖPNV-Kundenbarometer von 2023 erreichten die schwarz-gelben Transporteure Platz 5 unter 42 verglichenen Verkehrsunternehmen in Deutschland und Österreich. Doch trotz der guten Noten haben die DVB allen Grund zur Sorge.
Bereits kommende Woche startet das Meinungsforschungsinstitut Kantar mit der telefonischen Umfrage für dieses Jahr. Doch während bei den Passagieren (46,7 Millionen im 1. Quartal 2024) mehrheitlich Zufriedenheit herrscht, treibt das wachsende Defizit den Verkehrsplanern die Sorgenfalten ins Gesicht.
Die Verluste der DVB wachsen immer weiter. Betrug das Finanzloch im Jahr 2018 noch rund 40 Millionen Euro, lag es im Jahr 2022 bereits bei 69 Millionen.
Die Verwaltung von OB Dirk Hilbert (52, FDP) schlägt Alarm: Bis 2028 rechnet eine Rathaus-Prognose mit einem Defizit in Höhe von bis zu 83 Millionen Euro. Davon soll der städtische Haushalt dann bereits 28 Millionen übernehmen.
Gründe für die drastische Schieflage sind gestiegene Personal-, Material- und Energiekosten. Unsicherheit herrscht an der Trachenberger Straße auch wegen hoher Zinsen und der ungeklärten Finanzierung des Deutschlandtickets (49 Euro) für die Zeit nach 2025.
DVB: Ticketpreise im April gestiegen
Dazu kommen zukünftige Mammutprojekte wie der ÖPNV-Ausbau im Dresdner Norden oder die Umgestaltung der Nossener Brücke, inklusive der geplanten Campuslinie.
Steigende Kosten beschäftigen aber auch die Fahrgäste. Zum 1. April kletterten die Ticketpreise im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), zu dem auch die DVB gehören, um durchschnittlich 7,7 Prozent nach oben.
Im vergangenen November hatte die Linke im Stadtrat den Preisanstieg verhindern wollen, jedoch keine Mehrheit dafür bekommen.
Die AfD-Fraktion hatte sich bei dieser Abstimmung enthalten und einen eigenen Antrag gegen die Erhöhung in Dresden eingebracht, der ebenfalls scheiterte.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Thomas Türpe