DVB-Kunden zufrieden, aber: Ticketpreise sollen schon wieder steigen
Dresden - Trotz Baustellen und hohen Preisen: Dieses Jahr belegen die Dresdner Verkehrsbetriebe im ÖPNV-Kundenbarometer wieder den Spitzenplatz, dicht gefolgt von Erfurt und Hannover. Fraglich, ob Kunden nächstes Jahr wieder die Note 2,22 (2023: 2,26) vergeben werden.
Denn Ticketpreise für Fahrten im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), dem auch die DVB angehören, könnten teurer werden.
"Wahrscheinlich werden die Preise ab April um sechs Prozent erhöht", prognostiziert VVO-Chef Burkhard Ehlen (56). Die letzte Erhöhung (+7,7 Prozent) gab es erst dieses Frühjahr.
"Wir müssen steigende Personalkosten abfedern. Der letzte Tarifabschluss war sehr hoch, über weitere Arbeitszeitverkürzungen wird diskutiert."
Wegen Carolabrücke: DVB erwartet, dass sich Unfälle häufen
Immerhin: Zwar wünschen sich Kunden ein besseres Preis-Leistungsverhältnis. Andere Faktoren wie Streckennetz und Zuverlässigkeit sind den befragten Kunden (1501 im VVO-Gebiet) aber wichtiger.
DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach (56) pragmatisch: "Es wird schwer sein, die Zufriedenheit zu halten, solange höhere Preise und Angebotskürzungen im Raum stehen."
Zugleich seien die DVB ein solider Pfeiler des öffentlichen Lebens, die positiven Ergebnisse der Umfrage "Ansporn und Verpflichtung".
Unklar: Wird die DVB-Unfallserie der letzten Wochen (mehrere Schwerverletzte, ein Todesopfer) Einfluss auf die Barometer-Note im nächsten Jahr haben?
Mit Blick auf die nach Einsturz der Carolabrücke angespannte Verkehrslage in Dresden meint Hemmersbach: "Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass sich Unfälle häufen werden, wird in den kommenden Wochen und Monaten schrecklicherweise größer sein."
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Robert Michael/dpa