Dresdens Haltestelle der Zukunft: Bepflanzung des "Käfigs" beginnt
Dresden - Die Idee erhitzte in den sozialen Medien die Gemüter, jetzt schreitet das Pilotprojekt von Dresdens Haltestelle der Zukunft (dennoch) weiter voran: An der Julius-Vahlteich-Straße in Gorbitz wird das aufgestellte Wartehäuschen, das einem "Käfig" ähnelt, nun bepflanzt.
Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mitteilten, bekommt der neue Fahrgastunterstand (FGU) der Haltestelle im Rahmen des Vorhabens "Hitzerobuste Stadt" vom 6. bis 12. November seine vorgesehene Begrünung.
Sie unterscheide sich im Umfang von den sonstigen Grünflächen der DVB-Stationen. Es würden vor allem Staudenpflanzen genutzt, die "ihre optische Wirkung jedoch erst mit Beginn der Vegetationsperiode im kommenden Frühjahr entfalten", so DVB-Sprecher Falk Lösch (57).
Neben dem FGU würden zudem auch ein Rankengerüst sowie eine Pergola begrünt. "Insgesamt fünf lange Grünstreifen für Hecken sowie fünf Baumstandorte runden die umweltfreundliche Gestaltung ab", ergänzt der 57-Jährige.
Bei der Auswahl der Begrünung hätten die Fachleute auf Hitze- und Trockenheitsverträglichkeit sowie Artenvielfalt geachtet. So würden beispielsweise nur Bäume verwendet, die stadtklimafest sind - darunter Spitz-Ahorn, Säulen-Hainbuche und Trauben-Kirsche.
Kritik an Wartehäuschen
Die Pflege und Bewässerung der Pflanzen wird über drei Jahre durch eine beauftragte Firma realisiert. Danach teilen sich das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft sowie die DVB diese Aufgabe.
Ziel des Pilotprojekts soll es sein, durch das Grün einen temperatursenkenden Effekt zu erzielen. Die Entwicklung wird wissenschaftlich begleitet und später ausgewertet.
Als Erfahrungswert könnten die Ergebnisse später dann auch für weitere Haltestellen dienen.
Die "Warte-Käfige" waren zuletzt in die Kritik geraten. Vor allem der fehlende Wind- und Regenschutz wurde bemängelt.
Die Kosten des Vorhabens belaufen sich auf insgesamt 170.000 Euro. Davon übernimmt der Freistaat Sachsen 100.000 Euro aus dem Konjunkturprogramm "Nachhaltig aus der Krise", die verbleibenden 70.000 Euro zahlen die DVB.
Titelfoto: Thomas Türpe