Busfahrer-Demo vorm Rathaus: Stadtrat entscheidet über Zukunft der DVB
Dresden - Während die Stadträte über das Millionenloch in den Kassen der Dresdner Verkehrsbetriebe und die befürchteten Kürzungen diskutieren, bläst der DVB-Betriebsrat am Donnerstag ab 15 Uhr zur Protestaktion vorm Rathaus. Auch in Bussen und Bahnen wollen Fahrer ein Zeichen setzen.
Stopft der Stadtrat nicht kurzfristig das Finanzloch (es fehlen allein für dieses Jahr bis zu 20 Millionen Euro), drohen ab April Taktreduktionen für Busse und Bahnen insbesondere in den Randlagen, der Wegfall von Buslinien (73 und 76) und den Fähren Johannstadt und Niederpoyritz, ein Bergbahn-Betrieb nur noch im Sommer.
Etwa 150 Arbeitsplätze sind laut DVB (rund 2200 Beschäftigte) in Gefahr.
Gegen den befürchteten Kahlschlag, der Personal und Fahrgäste hart treffen würde, demonstrieren am Donnerstag Teile der Belegschaft am Rathausplatz, wollen ein Zeichen für den Erhalt des Dresdner ÖPNV setzen. Dabei handelt es sich aber nicht um einen Streik.
"Das Fahrangebot wird nicht beeinträchtigt", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch (59). Dennoch wollen auch Fahrer, die heute ihren Dienst verrichten und Fahrgäste befördern, mit Schildern und Transparenten ("Wir fahren für Euch") in Bussen und Bahnen auf ihr Anliegen aufmerksam machen.
Demo gegen Kahlschlag bei den DVB: Anmelder rechnen mit 1000 Teilnehmern
Die Anmelder rechnen mit rund 1000 Teilnehmern vorm Rathaus. Die Solidarität ist groß bei Interessengruppen und in der Bevölkerung. Die Linksfraktion kündigte bereits ihre Teilnahme an der Demo an. Eine Petition zum Erhalt und Stärkung des ÖPNV fand zudem schon über 21.300 Unterstützer.
Auch die Dresdner Ortsgruppe des Verkehrsclubs Deutschland lehnt Kürzungen ab, schlägt eine bessere Unterstützung oder höhere Querfinanzierung (bislang bei 55 Millionen Euro gedeckelt) der kommunalen Technischen Werke Dresden (TWD) vor, in denen neben den defizitären DVB auch der gewinnbringende Versorger SachsenEnergie organisiert ist.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa