So kommt die neue Campuslinie über die Nossener Brücke
Dresden - Langsam nimmt das städtische Mammutprojekt der "Campuslinie" Gestalt an. Noch in diesem Jahr beginnen erste Arbeiten auf dem Teilabschnitt der Nossener Brücke. Dort soll ab 2030 eine Straßenbahn zur Universität fahren.
Denn gegenwärtig platzt die dort fahrende Buslinie 61 zwischen Löbtau und Strehlen mit bis zu 30.000 Fahrgästen pro Tag (die meisten davon Studenten) aus allen Nähten. Während der Vorlesungszeiten im Semester setzen die DVB bis zu 24 Busse parallel ein.
"Das ist eine Materialschlacht, die ein Ende haben muss", sagte DVB-Vorstand Lars Seiffert (54) mit Blick auf überall steigende Kosten.
Abhilfe soll die Straßenbahnlinie 7 schaffen. Die fährt bislang vom Dresdner Westen über die Freiberger Straße zum Hauptbahnhof.
Zukünftig soll sie an der Tharandter Straße nach rechts abbiegen, mit der Fahrt über die Nossener Brücke in Richtung Nürnberger Platz den Busverkehr entlasten.
Im Dezember 2025 beginnt Streckenbau
Um die Bahn zwischen den zwei Autospuren fahren zu lassen, wird der Brückenkomplex gen Norden erweitert, anschließend saniert. Zur Vorbereitung verlegen Arbeiter bereits diesen Sommer Wärme-, Wasser- und Stromleitungen in einen 271 Meter langen Mediendüker (unterirdisches Versorgungsrohr).
Neben der Gleise und Haltestellen für die Straßenbahn ist unterhalb der Brücke ein zusätzlicher Stopp für die Dresdner S-Bahn geplant.
Die Nürnberger Straße soll durch Anpflanzung zahlreicher Platanen zu einer Allee werden.
Im Dezember 2025 beginnt der eigentliche Streckenbau auf dem 1,7 Kilometer langen Teilabschnitt.
"Wir haben endlich einen rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss und können loslegen", sagte Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) zufrieden. Gesamtkosten des Teilabschnittes: 324 Millionen Euro, von denen die Stadt 144 Millionen Euro übernimmt.
Titelfoto: Steffen Füssel