Dresden - Nicht mit der Axt, sondern mit dem Skalpell: Die Fraktion Team Zastrow (TZ) hat eine Woche vorm Showdown im Stadtrat ein eigenes Konzept mit Sparvorschlägen für die DVB erarbeitet. Außerdem soll das Verkehrsunternehmen künftig strenger kontrolliert werden.
Setzt man die Vorschläge um, werde der ÖPNV in Dresden auch künftig zu den besten der Republik gehören, ist TZ-Chef Holger Zastrow (56) überzeugt. Von "kaputtsparen" könne keine Rede sein, es gehe um punktuelle Veränderungen.
Letztlich hat die Fraktion jetzt aus verschiedenen Spar-Konzepten, welche die DVB vorgelegt hatten, ein eigenes Paket geschnürt (20 Maßnahmen) und teils mit eigenen Ideen ergänzt, um das 18-Millionen-Euro-Defizit im Doppelhaushalt auszugleichen.
Die Fraktion will insbesondere mit Taktreduktionen sparen. Alle Bahnen und 60-er Buslinien sollen etwa wochentags am Vormittag (9 bis 12.30 Uhr) im 12- statt 10-Minutentakt fahren. Die Buslinien 73 und 76 sollen zusammengelegt werden, nicht mehr am Wochenende fahren.
"Die allermeisten Menschen in der Stadt werden von den Maßnahmen nichts merken", so Zastrow. Bergbahnen und Fähren sollen in der jetzigen Form erhalten bleiben, auch die Linie 6 nicht angetastet werden.
Zastrow will um weitere Stimmen werben
Kein weiteres Geld soll in den Ausbau der MOBI-Punkte sowie MOBI-Welt mit den gelben Fahrrädern investiert werden.
"Das Angebot ist nicht schlecht, aber es muss wirtschaftlich betrieben werden, entweder von den DVB oder Privaten", so Zastrow.
Im Bauausschuss stimmten sechs Räte für das TZ-Konzept, sechs dagegen. Bis zur Abstimmung im Stadtrat (Doppelsitzung kommenden Donnerstag/Freitag) will Zastrow um weitere Stimmen werben.
Zudem sollen die DVB durch einen Begleitbeschluss künftig stärker an die Leine genommen werden. So sollen etwa Investitionen ab 500.000 Euro unter Vorbehalt des Rates gestellt werden.