Dresdner sollen bei Verkehrspolitik mitgestalten! Stadt stellt "Mobil-o-Mat" vor
Dresden - Baubürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) sorgt mit seinen Verkehrsmaßnahmen nicht nur für Dresdner Spitzenplätze in bundesweiten Mobilitätsrankings, sondern immer wieder auch für heftige Diskussionen. Nun möchte sein Geschäftsbereich diese Debatten in eine produktive Richtung lenken.
Mit dem digitalen Werkzeug "Mobil-o-Mat" sollen die Stadtbürger spielerisch die Weichen für die zukünftige Verkehrspolitik der Elbmetropole stellen.
Der Nutzer öffnet das Online-Angebot und trifft eine Wahl aus 50 unterschiedlichen Maßnahmen.
So kann er sich beispielsweise im Themenbereich "Parken" für eine deutliche Erhöhung der Parkgebühren aussprechen. Oder aber er plädiert unter der Kategorie "Kfz- & Wirtschaftsverkehr" für den vierspurigen Ausbau von Hauptstraßen und Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit.
Seine Auswahl muss der Spieler dann mit einem fiktiven Budget von 500 Euro gewichten.
Am Ende wird die Wahl des Nutzers in einer Übersicht mit den vom Stadtrat beschlossenen Mobilitätszielen abgeglichen.
Mitmachen dürfen alle Dresdner und Bewohner des Umlandes
Durch dieses neue Modell der Bürgerbeteiligung schlägt das zuständige Amt für Verkehrsentwicklungsplanung zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen können die Bürger so proaktiv der Verwaltung sagen, was sie möchten.
"Und zum anderen sehen Sie, wo die Bedürfnisse der anderen Verkehrsteilnehmer liegen. Eine vierköpfige Familie hat andere Interessen als ein Rad- und Bahnfahrer oder der Pizzalieferant", erklärt Projektleiter Frank Fiedler (48).
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann als Diskussionsgrundlage für den Entwurf des Mobilitätskonzeptes 2035+ dienen. Dieser wird voraussichtlich 2025 im Stadtrat beschlossen.
Bis zum 17. März können Dresdner und Bewohner des Umlandes anonym unter www.dresden.de/mobilomat am Mobil-o-Mat teilnehmen
Mobil-o-Mat: Zu Hause oder doch lieber im Bürgerlabor?
Den Mobil-o-Mat kann der Dresdner bequem bei einem Gläschen Rotwein auf der heimischen Couch bespielen. Oder aber er kommt dafür am Donnerstag (16-18 Uhr) ins Bürgerlabor an die Kreuzstraße 2.
Der Name ist Programm: Im 2021 gegründeten Labor wird ausprobiert, wie sich Bürger stärker an Projekten der Stadt beteiligen können.
Dazu werden neben der Bürgerschaft auch Stadtverwaltung, Politik und Wirtschaft an einen Tisch geholt. Wichtige Diskussionen der vergangenen Jahre waren die Punkte des "Masterplans Prohlis 2030+" oder das Modellprojekt "Smart City Dresden".
Anfragen: buergerlabor@dresden.de
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