Dresdner Klimaaktivist nach Klebe-Aktion in schwedischem Gefängnis
Dresden/Stockholm - Der Dresdner Umweltaktivist Christian Bläul (40) wurde bereits am vergangenen Mittwoch (17. August) in Stockholm festgenommen. Zuvor hatte er sich bei einer Demo von Återställ Våtmarker (deutsch: "Sumpfgebiete wieder herstellen"), der schwedischen Schwester-Organisation von "Letzte Generation", für mehr Klimaschutz eingesetzt.
Der IT-Entwickler und Familienvater hatte dazu während einer Sitzblockade seine Hände auf dem Asphalt einer Fernstraße festgeklebt. Er sowie weitere Teilnehmer wurden von der Polizei abgeführt.
Bläul "wurde von einem Gericht in Schnellverfahren für mindestens neun Tage in Haft genommen", erklärte "Letzte Generation" auf ihrer Webseite. Der 40-Jährige bleibe somit bis mindestens 26. August in einem schwedischen Gefängnis, über eine weitere Strafverfolgung werde noch entschieden.
Laut der "Letzten Generation" würden die schwedischen Behörden "in diesem Fall besonders hart" vorgehen. "Noch nie war ein Unterstützer der Letzten Generation oder der schwedischen Schwesterorganisation so lange in Gefangenschaft."
Bläul selbst teilte vor Gericht mit: "Ich stehe zu dem, was ich tue und werde zu allen Gerichtsverhandlungen erscheinen. Es ist wichtig jetzt zu handeln, auch international, denn die Klima-Katastrophe macht nicht vor den Grenzen halt."
"Die Erde brennt"
Die Sitzblockade, an der sich auch Bläul beteiligte, fand zusammen mit "Återställ Våtmarker" statt.
Die schwedischen Klimaschützer fordert von der Regierung in Schweden, den Torfabbau zu verbieten und Sumpfgebiete wiederherzustellen. Dies geschehe mit "Kampagnen des friedlichen zivilen Widerstandes".
"Der drohende Klimakollaps macht nicht vor Landesgrenzen halt, genauso wenig wie die dringenden Gegenmaßnahmen, daher tut es der zivile Widerstand auch nicht", hieß es dazu von "Letzte Generation".
Pressesprecherin Carla Hinrichs sagte: "Wir befinden uns in einer globalen Krise, die Erde brennt. Darum ist es wichtig, dass wir auch auf internationaler Ebene mehr Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe fordern."
Und: "Wir lassen uns von unserem Einsatz für die Zukunft unserer Kinder und aller Menschen nicht abschrecken. Auch nicht von Gefängnisstrafen!"
Titelfoto: Montage: xcitepress/Benedict Bartsch, Petra Hornig