Dresdner Grüne fordern Stadt zum Handeln auf: "Jugend-Öko-Haus muss erhalten bleiben!"
Dresden - Gegen die drohende Schließung des Jugend-Öko-Hauses (JÖH) regt sich Widerstand. Nachdem bereits 7200 Unterstützer eine Petition für die Rettung der Bildungsstätte im Großen Garten unterzeichnet haben, kommt nun auch Rückendeckung aus der Politik.
Ursprünglich sollte für das Objekt, das dem staatlichen Schlösserland gehört, ein neuer Träger gefunden werden. Die Suche wurde Ende Januar jedoch unerwartet beendet.
"Und das, obwohl fünf anerkannte freie Träger der offenen Kinder- und Jugendhilfe ihr Interesse bekundeten", so JÖH-Mitarbeiterin Eva-Maria Bühn (42).
Die Begründung für die Einstellung des Verfahrens war anfangs widersprüchlich. Während Jugendbürgermeister Jan Donhauser (53, CDU) auf TAG24-Anfrage von einer "Eigenbedarfskündigung durch den Eigentümer" sprach, führte das Schlösserland selbst einen mit der Stadt geschlossenen Aufhebungsvertrag an.
Donhauser erklärte daraufhin: "Der Eigentümer hat Eigenbedarf angezeigt. Dieser mündete in einem Aufhebungsvertrag."
Der Standort im Großen Garten von Dresden müsse aufgegeben werden, sofern der Eigentümer bei seiner Bedarfs-Anmeldung bleibt.
Grünen-Politiker Thomas Löser fordert Stadt zum Handeln auf
Das Jugendamt sei jedoch in Gesprächen, um eine Übergangslösung zu finden. "Der Jugendhilfeausschuss soll zudem überlegen, wie das Angebot - das unumstritten ist - ab 2024 weitergeführt werden kann", erklärte der Bürgermeister in der vergangenen Stadtrats-Sitzung.
Thomas Löser (50, Grüne) sieht einen dringenden Bedarf zum Erhalt der Bildungsstätte: "Umweltbildung für Kinder und Jugendliche ist gerade in Zeiten von Klimawandel und Artensterben unverzichtbar. Das Jugend-Öko-Haus leistet hier seit mehr als 30 Jahren wertvolle Arbeit."
Die Stadt dürfe deshalb nicht tatenlos zusehen, sondern sollte gemeinsam mit den Beteiligten nach einer tragfähigen Lösung suchen und die Möglichkeit eines Verbleibs am bisherigen Standort noch einmal ausloten.
Löser weiter: "Sollte es nicht gelingen, dass das Jugend-Öko-Haus am bisherigen Standort verbleibt, muss die Stadt auch andere Immobilien als Standort prüfen."
Titelfoto: Montage: Eric Muench, Holm Helis